Seit 5:30 hat die Gewerkschaft ver.di in Radebeul die Beschäftigten bei Thyssen Krupp Schulte zum Streik aufgerufen. „Seit 13 Jahren fordern wir die Arbeitgeber auf, die im Vergleich zu anderen Bundesländern bestehende Lohnlücke stufenweise zu schließen. Das ständige Vertrösten haben wir satt“, so ver.di Streikleiterin Andrea Busch.
„Die Beschäftigten sind in den letzten 18 Monaten über sich hinausgewachsen. Unter schwierigsten Bedingungen machten sie Ihren Job. Dort an Wertschätzung lassen es die Arbeitgeber deutlich fehlen.“
„Die 5. Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber ohne Vereinbarung eines neuen Termins verlassen, damit eskalieren sie den Tarifkonflikt“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
40.000 Beschäftigte im Groß- und Außenhandel Sachsen müssen weiter auf einen Tarifabschluss zur Erhöhung der Gehälter und Löhne warten.
Die 5. Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis. Zwar boten die Arbeitgeber Erhöhungen von 3,2 % max 74 Euro zum 1.10.21 und 1,9 % max 45 Euro zum 1.4.2022 an, doch die Lohnlücke würde dadurch weiterwachsen.
„Für mich ist das ein vergiftetes Angebot“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago, „zwar sollen die unteren Einkommen minimal prozentual stärker erhöht werden, doch die Ecklohngruppe (Großhandelskauffrauen, Sachbearbeiterinnen) und die LKW-Fahrer bekämen weniger als bundesweit vereinbart.“
„Das würde die Diskriminierung der sächsischen Großhandelsbeschäftigten weiter verfestigen. Statt Angleichung der Einkommen an die benachbarten Bundesländer und ein Abbau der Ost-West Unterschiede, wollen die Arbeitgeber in Sachsen weiter auf dem Rücken der Beschäftigten Extraprofite realisieren“, so Lauenroth-Mago. „Dieses Spiel machen wir nicht mit, die Benachteiligung der sächsischen Arbeitnehmer/-innen im Großhandel muss abgebaut werden. Dafür sind die Beschäftigten bereit, immer wieder die Arbeit niederzulegen.“
Wir werden keine Ruhe geben. Die Streiks im Großhandel Sachsen werden in den nächsten Wochen fortgesetzt“, so die ver.di Streikleiterin Andrea Busch.
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