Die Stadt Leipzig verleiht seit 2018 zum zweiten Mal den Teilhabepreis. Am 3. November wurden die drei Gewinner des Teilhabepreises 2021 mit Geldpreisen im Wert von insgesamt 10.000 Euro ausgezeichnet. Sozialbürgermeister Thomas Fabian überreichte die Preise feierlich im Stadtbüro. Insgesamt gingen in diesem Jahr 26 Bewerbungen um die Ehrung ein.
„Der Teilhabepreis bedeutet Wertschätzung für vorbildhafte Initiativen und Projekte, die ein inklusives Miteinander im Alltag befördern“, unterstreicht Bürgermeister Thomas Fabian. „Wir wollen die Preisträger und ihre Aktivitäten bekanntmachen und so andere anregen, weitere Ideen für inklusive Begegnungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ob im Beruf, beim Sport oder im Kulturverein nebenan, ob mit oder ohne Behinderung. Die Angebote sollen offen und zugänglich für alle sein, so dass alle sich einbringen und beteiligen können.“
Der mit 5.000 Euro dotierte 1. Platz ging an den Leipziger Behinderten- und Rehasportverein e. V. Begegnen, bewegen, begeistern – das ist das Motto des Vereins, in dem 1.500 Mitglieder in etwa 150 Sportgruppen trainieren. So verbindet Sport Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund, Junge und Ältere. Was zählt sind Teamgeist, Motivation und sportlicher Einsatz. Das Motto beim Sitzvolleyball lautet beispielsweise „jeder so viel und so gut er kann“.
Dank der Arbeit des Leipziger Behinderten- und Reha-Sportvereins erhält der Behindertensport in Leipzig viel Aufmerksamkeit. Die sportlichen Leistungen von Menschen mit Behinderung, chronisch kranken Menschen oder älteren Menschen werden hier erlebbar. Die Trainer, Übungsleiter und Vorstände mit Behinderung geben ihr Wissen weiter und leben Teilhabe vor. www.lbrs-ev.de
Den 2. Platz (3.000 Euro) erzielte der inklusive selbstverwaltende Jugendclub IUVENTUS e.V. Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung nehmen hier aktiv am gesellschaftlichen und politischen Leben der Stadt Leipzig teil, entwickeln und leiten inklusive Jugend- und Sozialprojekte. Ob jemand eine Behinderung hat, wird kaum thematisiert. Jeder gehört dazu und bereichert das IUVENTUS-Team mit seiner Lebenserfahrung.
Junge Menschen mit Behinderung nehmen nicht nur an Veranstaltungen teil, sondern führen eigene Projekte durch. Wie beispielsweise Schulungen von Assistenten im Freizeitbereich. Sie bereiten andere junge Menschen für die Begleitung und Unterstützung von jungen Menschen mit Behinderung vor. www.jugendclub-iuventus.de
Der 3. Platz (2.000 Euro) ging an das inklusive Theaterensemble von Künstlerinnen und Künstlern mit und ohne Behinderung des 3nsemble 23 e. V. Im Ensemble arbeiten Schauspieler/-innen mit und ohne Behinderung zusammen. Bei der inklusiven Theatergruppe werden Talente bei Menschen mit Behinderung entdeckt und in der Zusammenarbeit mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern gefördert. Zum Casting kommen kann jede und jeder. In den Proben arbeiten alle gleichberechtigt zusammen und können ihre Ideen einbringen.
Auch bei Inhalten, beim Bühnenbild oder bei den Kostümen gibt es Mitbestimmung. Mit ihrer Arbeit bringt das Ensemble Inklusion auf die Bühne. Es entstanden schon 13 Theaterproduktionen. Inklusion wird hier erlebbar – nicht nur für die Teilnehmenden, sondern auch für die Zuschauerinnen und Zuschauer. www.ensemble23.de
Der Aufruf zur Bewerbung für den Teilhabepreis 2021 startete im Juli mit einem Werbefilm, Plakaten in Bussen und Bahnen sowie Postkarten in Brailleschrift, die in Filialen des Konsums und Einrichtungen der Stadt verteilt wurden. Aus den 26 Bewerbungen von Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen hat eine Jury drei Gewinner ausgewählt, die mit ihren Aktivitäten die Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung in Leipzig in besonderer Weise befördern.
Weiterführende Informationen sind unter www.leipzig.de/teilhabepreis zu finden.
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