Die vierte Welle der Pandemie hat unser Land mit voller Wucht erfasst. Die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht Tag für Tag neue Höchststände. Immer mehr Menschen müssen wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden.
In den besonders betroffenen Regionen werden Intensivkapazitäten knapp, sodass inzwischen Intensivpatienten in großem Umfang auch bundesweit verlegt werden.
Wöchentlich sterben in Deutschland hunderte Menschen an den Folgen von COVID-19.
In Sachsen ist die Lage besonders dramatisch: Die 7-Tages-Inzidenz hat die 1.000er Marke überschritten und ist mit Abstand die höchste bundesweit. Die Pandemie hat im Freistaat bereits über 10.000 Tote gefordert.
„Nur wenn jetzt alle in Sachsen daran mitwirken, eine Kehrtwende einzuleiten, haben wir eine Chance, dass zum Jahreswechsel eine Entspannung der Lage spürbar wird“, verdeutlicht Torsten Lippold, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen des Marburger Bunds.
Auch der Marburger Bund Sachsen appelliert daher eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, dieser verhängnisvollen Entwicklung Einhalt zu gebieten – durch praktizierte Solidarität mit den Mitmenschen und mit denen, die unter größter Anstrengung und Belastung in den Krankenhäusern Patienten versorgen und zunehmend an das Ende ihrer Kräfte gelangen:
- Lassen Sie sich gegen das Coronavirus impfen und nutzen Sie die Möglichkeit der Auffrischimpfung.
- Reduzieren Sie Ihre persönlichen Kontakte auf ein notwendiges Minimum.
- Meiden Sie größere Begegnungen in Innenräumen.
- Meiden Sie dichtes Gedränge und Großveranstaltungen.
- Beachten Sie die AHA+L-Regeln, um Infektionen vorzubeugen.
Nur wenn wir gemeinsam handeln, können wir verhindern, dass immer mehr Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und die Versorgung von Patientinnen und Patienten in Gefahr gerät. Auf den Intensivstationen in den Regionen mit den höchsten Inzidenzen sinkt die Anzahl der freien Betten durch die stetige Zunahme von COVID-19-Patienten. Schon jetzt drohen dadurch Patienten Schaden zu erleiden, die ebenfalls schwer erkrankt oder verletzt sind und deshalb eine Intensivbehandlung benötigen.
Die allenthalben spürbare Überlastung führt unweigerlich zu erheblichen Einschränkungen der Krankenversorgung. Auch die Arztpraxen und Medizinischen Versorgungszentren sind stark durch das dynamische Infektionsgeschehen belastet.
Als Ärztinnen und Ärzte wollen wir alle unsere Patientinnen und Patienten gut versorgen können. Hinter den nüchternen Zahlen der Pandemie verbergen sich viele Patientenschicksale. Wir alle dürfen dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen.
Gemeinsam können wir die vierte Welle brechen!
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