Das Urteil ist gesprochen: Der Konsum Leipzig muss seine Filiale in der Demmeringstraße im Leipziger Stadtteil Lindenau schließen. Das Oberlandesgericht Dresden verkündete am Mittwoch seine entsprechende Entscheidung und folgt damit dem Willen des Vermieters, der der Genossenschaft das Mietverhältnis gekündigt hatte. Die Filiale muss, Stand jetzt, Ende Dezember geräumt werden.
„Dieses Urteil stimmt uns zunächst einmal sehr traurig“, bedauert Konsum-Vorstand Michael Faupel den Gerichtsbeschluss. „Wir haben alles versucht, um die Schließung abzuwenden und wären gern im Kiez geblieben, denn wir fühlen uns hier sehr wohl.“
Auch sein Vorstandskollege Dirk Thärichen hatte bis zum letzten Moment auf ein positives Urteil gehofft. „Wir bedauern sehr, diesen Standort aufgeben zu müssen, denn wir sind schon seit über 25 Jahren hier. Für uns und unsere Kunden hängen viele Erinnerungen und Geschichten an diesem Ort.“
Doch die Konsum-Chefs wollen nicht aufgeben und hatten daher schon vor einigen Wochen Gespräche mit dem Eigentümer des Gebäudes, der D9 Vermögensverwaltung aus Berlin, und mit dem neuen Mieter, der Kette ‚Denn’s Biomarkt, initiiert. „Alle drei Parteien suchen nun nach einem Kompromiss und befinden sich immer noch in guten Gesprächen. Unser Ziel ist es, gemeinsam eine Lösung zu finden, die vor allem den Menschen im Kiez Nutzen bringt“, so Dirk Thärichen. Und Michael Faupel ergänzt: „Wir sind in Lindenau verwurzelt und wollen hier bleiben – als Nahversorger in der Nachbarschaft.“
Konsum Leipzig betreibt den Markt in der Demmeringstraße seit Dezember 1995. Unter den Kunden und Nachbarn hatte sich die drohende Schließung in den vergangenen Monaten schnell herumgesprochen. Die Anwohner wollten das Aus für die Filiale nicht hinnehmen und starteten eine Unterschriftenaktion. Über 2400 Menschen sendeten daraufhin mit ihrer Unterschrift eine deutliche Botschaft – der Konsum in der Demmeringstraße soll bleiben.
„Wir möchten uns bei den Menschen hier im Viertel sowie bei den Vertretern aus Politik und Wirtschaft, die uns unterstützt haben, bedanken. Diese Solidarität bedeutet uns sehr viel“, betont Dirk Thärichen. „Diese Filiale ist für die Menschen hier nicht nur ein Supermarkt, sondern auch ein Ort der Kommunikation.“
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