Nach einem jahrelangen Rückzug aus der Fläche soll in Sachsen künftig besonders das ÖPNV-Angebot im ländlichen Raum aufgewertet werden. Dabei wird die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken eine entscheidende Rolle spielen. Die Koalition hat deshalb im Doppelhaushalt 2021/22 insgesamt 13 Millionen Euro für Aktivierungsmaßnahmen an Bahnstrecken zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen seiner Streckenreaktivierungstour besuchte Gerhard Liebscher, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, in den vergangenen Wochen Engagierte vor Ort, die sich für eine Wiederinbetriebnahme der Strecken Pockau-Lengefeld – Marienberg, Döbeln – Nossen – Meißen, Obderoderwitz – Niedercunnersdorf, Löbau – Ebersbach und Narsdorf – Rochlitz sowie Rochlitz – Großbothen einsetzen.
Nun zieht Gerhard Liebscher Bilanz: „Bei meinen Besuchen vor Ort habe ich erlebt, wie groß das Interesse an einer Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken ist. Eine bessere Anbindung an die Ballungszentren würde den ländlichen Raum nicht nur deutlich attraktiver machen, sondern auch außerhalb der Städte eine Alternative zum Auto schaffen und somit die Straßen entlasten.
Doch die Kommunen stehen bei der Streckenreaktivierung vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Deshalb war mir diese Tour sehr wichtig, um mich mit den lokalen Gegebenheiten vertraut zu machen. Es gibt keine Blaupause für die Streckenreaktivierung. Es braucht individuelle, passgenaue Lösungen, um den ländlichen Raum wieder besser anzuschließen.“
„Insgesamt habe ich ein sehr positives Feedback auf die potenziellen Streckenreaktivierungen erhalten. Die Gesprächsbereitschaft ist groß und die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in den Kommunen sind sich bewusst, dass es hierbei um langfristige Projekte geht und es leider nicht machbar ist, direkt morgen mit der Umsetzung zu beginnen. Trotzdem muss nun auf die Beschleunigung von Planungsprozessen hingearbeitet werden.
Ich werde den Dialog mit allen Beteiligten aufrechterhalten, um unser Ziel, eine Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030, schnellstmöglich zu erreichen. Denn Investitionen in die Schiene sind immer auch Investitionen in Wohlstand und Klimaschutz.“
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