Anlässlich des morgigen „International Ride Sharing Days“, der 2008 von der schwedischen Mitfahrbewegung „Skjutsgruppen“ initiiert wurde, sagt Marco Böhme, Sprecher der Linksfraktion für Mobilität: „Menschen mitnehmen, weil man in die gleiche Richtung fährt, weil noch freie Plätze auf dem Ticket verfügbar sind oder weil man gern gemeinsam unterwegs ist – dadurch zeichnen sich Mitfahrgelegenheiten aus.“
„Gerade heutzutage, wo der gesellschaftliche Zusammenhalt fehlt, Profitmaximierung in vielen Bereichen das Ziel und alle für sich selbst kämpfen sollen, sind Mitfahrgelegenheiten eine Form des Miteinanders, des Austauschs, des Teilens. Zudem ist das Mitfahren auch aus Klimaschutzgründen sinnvoll: Es werden weniger Autos benötigt, man spart Geld und CO2.
Diese Form der sozial-ökologischen Mobilität muss gefördert werden, etwa durch das Aufstellen von Mitfahrbänken oder die Einrichtung von Haltemöglichkeiten, um das Mitnehmen zu erleichtern. Auch Werbekampagnen können die durch Uber, Flixbus und Co. unter Druck geratenen Mitfahrgelegenheiten unterstützen.
Freiwillige oder ehrenamtliche Mitfahrangebote können einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr jedoch nur ergänzen, niemals ersetzen. Manchmal entstehen solche Angebote nicht aus einem sozialen oder ökologischen Gedanken heraus, sondern aus der Not. Nur knapp die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner Sachsens sind an das ÖPNV-Grundnetz angeschlossen, vielerorts nur in Form des Schulbusverkehrs.
Verbindliche Mindestbedienstandards sind überfällig, sodass in jeder Gemeinde mindestens alle zwei Stunden ein Bus verkehrt, und zwar für einen attraktiven Fahrpreis. Zudem kann ein Modellprojekt ,Entgeltfreier ÖPNV‘, das wir schon lange fordern, die Fahrt mit Bus und Bahn langfristig für alle günstiger machen.“
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