Am Freitag, dem 8. Oktober 2021, startet in der Dresdner Frauenkirche das Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“ anlässlich des 350. Todestages von Heinrich Schütz, das unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht.
Und ganz der Bedeutung des „Jahrhundertkomponisten“ Schütz und des sich über einen Zeitraum von einem Jahr erstreckenden Festivals entsprechend, bringt das Eröffnungskonzert an Schütz’ Begräbnisort eine Auswahl aus den „Psalmen Davids“. Zu Gast in der Dresdner Frauenkirche ist das international renommierte und preisgekrönte Gabrieli Consort & Players.
„So umfassend, so vielgestaltig und so viele Menschen erreichend war weltweit noch kein frühbarockes Festival unterwegs, das sich nur einem Komponisten widmet! Das aber scheint nur angemessen zu sein angesichts der Bedeutung, die Schütz mit seinem Schaffen in der Musikgeschichte hat. Für das Festjahr nicht minder wichtig aber ist die Aktualität, die er und seine Zeitgenossen für uns heute noch immer haben. Auch und gerade das erlebbar zu machen, ist unser Anliegen“, fasst die Intendantin Dr. Christina Siegfried das Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“ zusammen.
Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch wird am Eröffnungskonzert teilnehmen und hält ein Grußwort. „Ich freue mich sehr auf dieses Konzert, was wir in dieser einzigartigen Atmosphäre der Frauenkirche erleben werden. Es ist eines von vielen Sinnbildern dieser besonderen Art geistlicher Musik und nur der Beginn eines wahrhaftig beeindruckenden Festjahres zu Ehren eines der wohl bedeutendsten Komponisten der europäischen Geschichte. Ich danke herzlich allen Initiatoren, Mitwirkenden und Unterstützern, die uns all diese Erlebnisse ermöglichen“, sagt Kulturministerin Barbara Klepsch.
Gabrieli Consort & Players unter ihrem Gründer Paul McCreesh sind eines der renommiertesten Spezialensembles der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Sie haben mit überwältigendem Erfolg Werke von Gabrieli, Monteverdi, Praetorius, Biber und Bach aufgeführt und sind zutiefst vertraut mit der Musik des 17. Jahrhunderts. In ihren Konzerten und vielfach preisgekrönten Aufnahmen beschränken sie sich jedoch keineswegs auf dieses „Kernrepertoire“. Vielmehr decken die Musiker in weiter gefassten Programmen vielfältige und oft überraschende Verbindungslinien zwischen Musikwerken und Musikpraxis verschiedener Epochen auf.
Die Beziehung zwischen dem Namensgeber des Ensembles und dem Programm, das es am 8. Oktober, 20.00 Uhr, in der Dresdner Frauenkirche bietet, liegt auf der Hand: Bei Giovanni Gabrieli in Venedig studierte Heinrich Schütz Komposition und Orgelspiel. Er begeisterte sich für die Praxis doppel- und mehrchörigen Musizierens, erlebte den festlichen Klang großbesetzter Vokal- und Instrumentalkompositionen, und er ließ sich von jener neuen Art der Textbehandlung inspirieren, die – „bis Dato in Teutschland fast unbekandt“ – in seinen 1619 gedruckten »Psalmen Davids« in die deutschsprachige geistliche Musik Eingang fand.
Mit ausgewählten Teilen aus dem Werkkomplex der „Psalmen Davids“ präsentieren Gabrieli Consort & Players nun also „ihren“ Schütz. Es ist ein faszinierendes, facettenreiches Programm voller Licht und Schatten, in dem komplexe solistisch besetzte Werke klangprächtigen, groß besetzten Chorstücken gegenüberstehen – ein Zeugnis höchster Kompositionskunst und erlesenster Chor- und Instrumentalkultur, so recht geeignet, das Festjahr zu Ehren des Komponisten Schütz einzuläuten, der in der alten Frauenkirche begraben worden war.
Weitere Informationen: www.SCHÜTZ22.de
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