Der Hof von Eckardt Heukamp in Lützerath soll zwangsenteignet und abgerissen werden. Denn das Dorf und sein Hof liegen am Rand des Tagebaus „Garzweiler II“, wo RWE Braunkohle fördert. RWE will den Tagebau ausweiten und plant dafür Lützerath und die umliegenden Dörfer abzureissen.
Eckardt Heukamp ist der letzte Bauer in Lützerath, er erklärt: „Mein Hof und das Dorf Lützerath liegen für RWE im Weg, so lange es uns hier gibt, können sie Garzweiler II nicht ausbauen. Aktuell laufen zwei Verfahren, mit denen RWE die Enteignung meines Hofes voranbringen will. Das erste Urteil erwarte ich spätestens Ende des Monats.
Sollte RWE Recht bekommen, dürften sie sofort anfangen, meinen Hof abzureißen. Das werde ich nicht hinnehmen! Ich werde in Berufung gehen und meinen Hof weiter verteidigen. Denn die Klimakrise betrifft uns alle, wir dürfen uns nicht weiter wegducken und RWE machen lassen. Ich fordere von den Parteien, dass sie jetzt umsetzen, was sie uns vor der Wahl an Klimaschutzversprechen gegeben haben. Die Wissenschaft zeigt es deutlich: Deutschland kann das 1,5 Grad Ziel nur einhalten, wenn mein Hof und Lützerath bleiben.“
Bernd Schmitz, Landesvorsitzender der AbL NRW und Bauer im Rheinland, kommentiert:
„Dass jetzt noch ein Hof abgerissen wird um weiter Kohle zu fördern, ist angesichts der fortschreitenden Klimakrise inakzeptabel. Statt einer weiteren Ausweitung der Kohleförderung brauchen wir jetzt einen schnellen Ausstieg aus der Kohle.
Landwirtschaftliche Böden haben ein riesiges Potential zum Klimaschutz beizutragen und Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu speichern. Böden wegzubaggern um weiter Kohle zu fördern konterkariert Klimaschutz also im doppelten Sinne. Jeder Hof zählt – das gilt auch in Lüzerath. Als AbL unterstützen wir Eckardt Heukamp in seinem Kampf für seinen Hof: Dieser darf nicht den Profitinteressen von RWE zum Opfer fallen.“
Hintergrund
Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kann Deutschland seinen Beitrag zum Erreichen des 1,5°C-Ziels nur einhalten, wenn der Tagebau Garzweiler II nicht weiter ausgeweitet wird.
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