In dieser Woche hat das große, 2000 Personen zählende UKL-Pflegeteam ganz besondere Verstärkung bekommen: Sechs neue Kolleginnen begannen ihren Dienst im Operationssaal und auf den Stationen des Universitätsklinikums Leipzig. Ihr Arbeitsweg für den ersten Tag war 10.302 Kilometer lang und begann auf den Philippinen. In den nächsten Monaten werden ihnen 16 weitere Pflegekräfte folgen.
Es war ein Start mit Hindernissen, der hinter den sechs neuen Kolleginnen liegt, denn eigentlich wurden sie bereits vor einem Jahr erwartet. Doch die Corona-Pandemie änderte alles, und so warteten auf den Philippinen Gesundheitspflegerinnen mit frischen Deutschkenntnissen darauf, endlich in ihr neues Arbeitsleben zu starten, und am Universitätsklinikum Leipzig warteten die Teams auf ihre neuen Kolleginnen. Die Monate wurden mit Videokonferenzen überbrückt, die zwischen den Kontinenten die Verbindung aufrecht hielten.
Anfang Oktober kamen nun die ersten sechs von insgesamt 22 philippinischen Pflegekräften am UKL an. Das mit der Vorbereitung betraute UKL-Team hatte da bereits Wohnungen in Kliniknähe vorbereitet, eine erste Kühlschrankbefüllung eingekauft und ein Begrüßungsprogramm zum Kennenlernen des großen Uniklinikums vorbereitet.
Jetzt hat der Arbeitsalltag für die Neuankömmlinge begonnen, die zunächst als Pflegehelfer in ihren neuen Stationsteams mitarbeiten, bevor sie nach einer Prüfung ihres Kenntnisstands dann als Pflegekräfte eingesetzt werden können.
„Wir freuen uns sehr über diese Verstärkung, die schon sehnsüchtig erwartet wurde“, sagt Kerstin Voigt, Geschäftsführende Pflegerische Departmentleitung am UKL und federführend bei diesem Projekt. „Auch wenn bei uns am Leipziger Uniklinikum der Pflegenotstand nicht so stark spürbar ist wie an anderen Kliniken, konnten wir nicht die Augen davor verschließen, dass es wohl nicht einfacher werden wird, freie Stellen zu besetzen“, erklärt Kerstin Voigt die Motivation für die Mitarbeitersuche in Übersee.
Als Antwort auf die Herausforderungen auf dem Pflege-Arbeitsmarkt suchte das UKL bereits vor Jahren neue Lösungen und zwar durch die Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland. So kamen 2015 sechs Pflegekräfte aus Litauen ans UKL. 2020 folgte dann die Einstellung der philippinischen Kollegen, deren Ankunft sich pandemiebedingt verzögerte.
„Umso mehr freuen wir uns, dass die Kolleginnen jetzt da sind und in Kürze weitere folgen werden“, so Voigt. Alle erhalten einen Mentor zur Seite gestellt, der oder die sie durch den Alltag an einem deutschen Uniklinikum begleitet und dafür sorgen soll, dass sich die Neuen bald heimisch fühlen. „Wir wissen aus Erfahrungen anderer, dass ausländische Pflegekräfte sich nicht immer gut integriert fühlen und aus einer auf Dauer gedachten Anstellung eine vorübergehende Stippvisite werden kann“, erzählt Kerstin Voigt.
„Natürlich können wir nicht ausschließen, dass es auch uns so geht – aber wir haben mit sehr viel Engagement des Vorbereitungsteams versucht, die bestmöglichen Bedingungen dafür zu schaffen, dass sich die neuen Kolleginnen wohl fühlen und gut in den neuen Teams ankommen.“
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