Nicht nur in Sachsen, sondern in ganz Deutschland und Europa wurden in der Saison 2020/2021 nur einige wenige Influenza-Infektionen nachgewiesen. Konkret kamen in Sachsen in der vergangenen Saison nur 53 Influenza-Erkrankungen (darunter ein Todesfall) zur Meldung.
Bis auf drei (5,7 %) waren alle Betroffenen ungeimpft; 20 Patienten (38 %) mussten im Krankenhaus behandelt werden. In den drei Wintern davor wurden jeweils deutlich über 20 000 Fälle – 2017/18 sogar an die 50 000 Infektionen – und zwischen 59 und 168 übermittelten Todesfällen gemeldet.
Nichtsdestotrotz ist in diesem Jahr mit Blick auf die andauernde Corona Pandemie die saisonale Grippeschutzimpfung besonders wichtig. Durch die Corona-Hygiene-Schutzmaßnahmen vom Maskentragen bis hin zum Abstandhalten und Kontaktreduzierung mag die Grippesaison im vergangenen Jahr nahezu ausgefallen zu sein. Jedoch gibt es bereits jetzt schon einen viel früheren Anstieg im Jahr bei den Atemwegsinfektionen, als es in den vergangenen Jahren der Fall war. Ein Anstieg an Influenzafällen ist in diesem Herbst/Winter wahrscheinlich, da unser Immunsystem möglicherweise nicht auf die im Herbst/ Winter zirkulierenden Influenzaviren in der diesjährigen Grippesaison vorbereitet sein wird.
Gesundheitsministerin Petra Köpping erklärt: „Die Influenza-Schutzimpfung ist sicher und sehr gut verträglich. Daher appelliere ich besonders an Ältere, Schwangere, Vorerkrankte und auch an das medizinische Personal: Lassen Sie sich gegen Grippe impfen!“
Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt die jährliche Grippeschutzimpfung grundsätzlich für alle Kinder (ab vollendetem 6. Lebensmonat), Jugendliche und Erwachsene. Eine besondere Indikation besteht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlicher Gefährdung infolge eines chronischen Grundleidens, für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen, Schwangere zum eigenen Schutz und zum Schutz des Neugeborenen, medizinisches Personal und Pflegepersonal, Familienangehörige sowie andere Personen mit direktem Kontakt zu Risikopatienten sowie Personen mit besonderer Infektionsgefährdung (z.B. mit umfangreichem Publikumsverkehr).
Die Impfquoten für Influenza waren jedoch in den letzten Jahren besorgniserregend niedrig, auch beim medizinischen und pädagogischen Personal. Dabei ist ein Schutz vor Influenza gerade in diesen Bereichen besonders wichtig.
Für jede Zielgruppe sollte der am besten geeignete Impfstoff ausgewählt werden. Welcher dies ist entscheidet der impfende Arzt.
Der Influenza-Schutzimpfung kommt in diesem Herbst/Winter eine besondere Bedeutung zu, da sie ein Beitrag ist, um die medizinischen Versorgungssysteme vor zusätzlicher Überlastung durch Influenza zu schützen. Eine hohe Influenza-Impfquote während der Pandemie ist für Kliniken wichtig, damit Engpässe bei Intensivbetten und Beatmungsplätzen vermieden werden können. Aber auch die Betreuung in Kindertageseinrichtungen, Schulen und Altenpflegeheimen kann durch die Inanspruchnahme der Influenza-Schutzimpfung besser gesichert werden.
Als einen günstigen Termin für die Impfung gilt die Zeitspanne zwischen Oktober und Mitte Dezember, weil sich eine Grippewelle meist Anfang des Jahres aufbaut. Eine Impfung gegen das Coronavirus ist zeitgleich möglich.
Staatsministerin Petra Köpping appelliert deshalb: „Wir alle haben gerade in diesem zweiten Jahr der Coronapandemie eine besondere Verantwortung. Eine zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems gilt es unbedingt zu vermeiden. Nehmen wir unsere Verantwortung wahr und lassen wir uns impfen! Ich selbst werde dies auch tun.“
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