Der RosaLinde Leipzig e.V. ist mit einem neuen Angebot Teil des Bundesnetzwerks Schule der Vielfalt. Schulen in Leipzig und Umgebung können unter bestimmten Bedingungen Projektschulen werden und sich damit als queerfreundliche Orte auszeichnen lassen.

Der RosaLinde Leipzig e.V. ist jetzt Trägerverein für das bundesweite Netzwerk Schule der Vielfalt im Raum Leipzig. Dabei werden Schulen in enger Kooperation unterstützt, Themen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt dauerhaft im Unterricht und im Schulalltag zu verankern. Schulgemeinschaften sollen befähigt werden, für ein Klima der Akzeptanz und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einzustehen. Das Angebot richtet sich an alle weiterführenden Schulen in Leipzig, Nordsachsen, dem Landkreis Leipzig und dem Altkreis Döbeln, einschließlich Förder- und Berufsschulen.

Um Projektschule im Netzwerk zu werden, müssen folgende Qualitätsstandards erfüllt sein:

  • Benennung einer Ansprechperson für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
  • Positive Abstimmung bei Schulkonferenz
  • Jährliche Durchführung von thematischen Workshops in einem Jahrgang
  • Alle drei bis fünf Jahre Durchführung einer Fortbildung für das Kollegium
  • Etablierung einer Regenbogen-AG im Ganztagsangebot

Nach Erfüllung der Voraussetzungen wird die Schule im Netzwerk aufgenommen und erhält in einer feierlichen Übergabe das Schild als Zeichen ihres Engagements zur Anbringung am Schuleingang. Durch dieses Verfahren ist die Schule nach außen als queerfreundlicher Ort erkennbar und es wird sichergestellt, dass teilnehmende Schulen mehrheitlich hinter dem Vorhaben stehen und den Titel mit Leben füllen. Der Anspruch des Projektes ist es, mehr als ein Label zu sein und tatsächliche Veränderungen vor Ort zu bewirken.

„Wir erleben viel Motivation und Engagement seitens einzelner pädagogischer Fachkräfte, möchten diese aber dabei unterstützen, sich Verbündete zu suchen und sich untereinander zu vernetzen, um so gemeinsam ihre Schule zu einem sicheren Lern- und Sozialraum für alle zu machen“, erklärt Adam Williams, Projektkoordinator und Ansprechpartner für Schulen im Netzwerk.

„Das wird zunehmend wichtiger, da sich beispielsweise immer mehr Menschen schon im jungen Alter ihrer Transidentität bewusst werden und nach einem Coming-out häufig auf Unverständnis und Überforderung seitens der Schule stoßen. Das beginnt bereits bei bürokratischen Hürden, wie der Vornamensänderung im Zeugnis oder der Frage nach Toiletten. Aber auch Ausgrenzung und Mobbing durch Mitschüler*innen gilt es, etwas entgegenzusetzen – genau hier unterstützen wir die Schulen.“

Schule der Vielfalt ist ein Projekt, das seit 2008 aus Nordrhein-Westfalen heraus im ganzen Bundesgebiet gewachsen ist. Für Sachsen ist der RosaLinde Leipzig e.V. der erste Träger im Netzwerk. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Projekt unser bisheriges Bildungsangebot um ein Netzwerk engagierter Schulen erweitern und so queere und Antidiskrimierungsthemen nachhaltig bearbeiten können. Gerade in Sachsen ist das ein wichtiges Signal. Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, die Schulzeit für queere Jugendliche angenehmer zu gestalten.“

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.rosalinde-leipzig.de/wp-content/uploads/2021/09/Konzept-Schule-der-Vielfalt.pdf

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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