Staatsminister Thomas Schmidt hat am 13. September 2021 dem Evangelisch-Lutherischen Kirchspiel Olbernhau einen Fördermittelbescheid über 250 000 Euro aus dem zu gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung stehenden Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO) übergeben. Die Kirchgemeinde will in die Gestaltung des Kirchvorplatzes zu einem „Platz der Friedlichen Revolution“ und in die Restaurierung des Mausoleums insgesamt rund 274.000 Euro investieren.
„Ich freue mich, wie sich hier in Olbernhau Menschen für den Erhalt des kulturellen Erbes engagieren“, lobte Staatsminister Thomas Schmidt. „Der allgemeine Mangel der DDR hat auch die Denkmale betroffen. Darum ist es eine richtige Entscheidung, Teile des Vermögens der DDR-Organisationen für den Denkmalschutz einzusetzen.“
Bürgermeister Heinz-Peter Haustein sagte: „Die Stadt Olbernhau ist dankbar und froh, dass jetzt auch dieses Mausoleums restauriert und saniert wird. Damit wird dieses Areal weiter aufgewertet.“
Pfarrer Franz Scheunpflug ergänzte: „Einen herzlichen Dank möchte ich im Namen des Kirchspiels Olbernhau an die Sächsische Staatsregierung aussprechen. Durch diese großzügige Förderung können wir das Projekt ‚Platz der Friedlichen Revolution Olbernhau‘ umsetzen. Es soll ein Ort des würdigen Gedenkens an den Herbst 1989 entstehen. Die Erinnerung an jene Zeit, als sich mutige Bürger aus Olbernhau in und um die Stadtkirche Olbernhau zusammenfanden, soll nicht in Vergessenheit geraten.“
Auf dem Kirchengelände an der Stadtkirche befindet sich in einem Nebengebäude das Mausoleum über der Familiengruft der Familien von Oehmichen und von Leubnitz. Dieses im Jahr 1685 fertiggestellte Gebäude und der davor befindliche Platz sollen wieder in historischem Gewand erstrahlen und ein Ort der Begegnung werden. Um später für Veranstaltungen genutzt werden zu können, soll das Gebäude saniert und mit Strom versorgt werden.
Der freie Platz soll in Anpassung an den Kirchenvorplatz begrünt, zurückhaltend befestigt und mit mobilen Sitzgelegenheiten ausgestattet werden. Dieser Ort, auf dem die friedlichen Demonstrationen in Olbernhau begannen, soll auch an den Wendeherbst 1989 erinnern. Mit 10 000 Teilnehmern war eine der damaligen Montagsdemonstrationen die größte im Erzgebirge.
Hintergrund:
Die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) als treuhänderische Verwalterin über das Vermögen der Parteien, der ihnen verbundenen Organisationen und Massenorganisationen der DDR verteilt dieses entsprechend der Verwaltungsvereinbarung vom 11. Februar 1994 und der Verwaltungsvereinbarung vom 18. Januar 2008 auf die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.
Die ausgereichten Mittel sind für investive und investitionsfördernde Maßnahmen der öffentlichen Hand für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zwecke einzusetzen. Die Gestaltung des Platzes der friedlichen Revolution Olbernhau ist eine von den Maßnahmen, die gemäß Kabinettsbeschluss vom 27. August 2019 in die PMO-Förderung aufgenommen wurde.
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