Die knapp 50.000 Quadratmeter große Schießanlage an der Hans-Driesch-Straße liegt mitten im Naturschutzgebiet. Wo früher ungestörter Wald stand, finden heute Waffentests und Schiesswettbewerbe statt. „Das Geballer hat im Leipziger Auwald nichts zu suchen. Mensch und Tier werden davon extrem gestört“, sagt Jeremias Kempt, umweltpolitischer Sprecher des Ökolöwen.
„Der Leipziger Auwald braucht dringend Wasser. Das Ökosystem ist an seiner Belastungsgrenze angekommen“, fasst Kempt zusammen. Die Flüsse müssen renaturiert werden. Doch die Schießanlage ist im Weg. Wo heute die Schießanlage steht, floss die Kleine Luppe einst natürlich entlang.
Leipzig ist durch europäische Gesetze verpflichtet, alle Flüsse zu renaturieren. Mit diesem Ziel hat der Leipziger Stadtrat das Auenentwicklungskonzept in Auftrag gegeben. Dennoch will das Dezernat Umwelt, Klima, Sport und Ordnung unter Bürgermeister Rosenthal in die Schießanlage investieren. „Damit bleibt die Schießanlage im nördlichen Auwald ein weiteres Hindernis für die Auwaldrettung. So darf die Stadt mit unserem Auwald einfach nicht umgehen“, empört sich Kempt.
In der kommenden Ratssitzung entscheidet der Stadtrat zu diesem Thema. „Wir fordern, dass die Stadt den Pachtvertrag nicht verlängert und der Auwald samt Fluss an dieser Stelle renaturiert wird. Jetzt muss zügig ein Ersatzstandort für den Schützenhof gefunden werden“, so Kempt abschließend.
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