Der hochwassergerechte Umbau des Erlengrabendükers in Hoyerswerda hat begonnen. Diese Maßnahme des Gemeinschaftsprojektes wird durch die Stadt Hoyerswerda durchgeführt. Er kostet rund 600.000 Euro und wird zu 75 Prozent mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom sächsischen Landtages geschlossenen Haushaltes.
Am Freitag, 3. September 2021, wurde das neue Auslaufbauwerk des Dükers durch einen Schwerlasttransporter angeliefert und mit einem Kran in die Baugrube eingehoben. Der Standort des Bauwerkes wurde um etwa dreizehn Meter in nördliche Richtung aus dem Deichschutzstreifen herausverlegt. Der zweiteilige Fertigteilschacht aus Beton ist zirka 1,8 Meter breit, 1,5 Meter lang und 5,3 Meter hoch. Er wurde durch einen Schwerlasttransport angeliefert und mit einem Kran in die Baugrube eingehoben.
Das Einlaufbauwerk wurde bereits am 11. August 2021 eingebaut. Der Düker selbst wird nach dem Rückbau der alten Schächte gereinigt und einer Kamerainspektion unterzogen. Danach wird er von innen mit einem Glasfaserkunststoffverbund (GFK) ausgekleidet. Dafür wird ein GFK-Schlauch in das Rohr eingezogen. Mit Hilfe von Druckluft legt er sich an die Innenwände der Leitung an. Die Aushärtung des Materials erfolgt durch UV-Licht.
Der Erlengrabendüker spielt eine wichtige Rolle für den Hochwasserschutz der Stadt Hoyerswerda. Er leitet das Wasser des Binnenentwässerungssystems unter dem Hoyerswerdaer Schwarzwasser hindurch. Die 90 Meter lange Leitung war nach etwa dreißig Jahren verschlissen und wies undichte Rohrverbindungen sowie Längs- und Querrisse auf. Zudem befand sich ein Kontrollschacht des Dükers bisher im Deichvorland und war daher eine Schwachstelle in der Hochwasserschutzlinie.
Die nötigen Baumfällungen wurden im Herbst 2020 abgeschlossen. Als Kompensationsmaßnahmen wurden bereits eine Kleingartenanlage im Deichvorland zurückgebaut sowie eine Feldgehölzhecke und mehrere Totholzstapel angelegt. Außerdem wurden 18 Ersatzquartiere für Fledermäuse geschaffen. Im Rahmen der Bauarbeiten werden zudem zwei verlandete Altarme der Schwarzen Elster zu Feuchtbiotopen aufgewertet.
Hintergrundinformation
Bei einer Deichzustandsanalyse im Jahr 2007 wurde festgestellt, dass der Deich dem aktuellen Stand der Technik nicht entspricht. Das bestätigte sich beim Hochwasser im August 2010. Die Sanierung des rechten Hochwasserschutzdeiches an Schwarzer Elster und Hoyerswerdaer Schwarzwasser begann am 6. April 2021. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, der Stadt Hoyerswerda und den Versorgungsbetrieben Hoyerswerda. Die Arbeiten sollen im Herbst 2022 abgeschlossen sein. Die Maßnahme kostet insgesamt rund 2,2 Millionen Euro.
Bereits im Jahr 2011 wurde der Deichabschnitt nördlich der Bahnbrücke bis hin zur Görlitzer Brücke instandgesetzt. Ein Hochwasserschutzdeich, der südlich des Erlengrabendükers entlang des Hoyerswerdaer Schwarzwassers verläuft, wurde bereits vor dem Augusthochwasser 2002 fertiggestellt.
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