Mit den klimafreundlichen Gerichten beim Studentenwerk Leipzig anlässlich des globalen Klimastreiks am 24. September 2021 werden pro Essen mindestens 50% weniger CO₂ verursacht als im Durchschnitt herkömmlicher Gerichte. Eine Ausweitung auf den regulären Mensabetrieb wird angestrebt.

Anlässlich des globalen Klimastreiks bietet das Studentenwerk Leipzig in seinen großen Mensen erstmals klimafreundliche Gerichte unter der Marke KlimaTeller an.

„In unseren Mensen und Cafeterien gibt es zwar schön länger klimafreundliche Gerichte“, erklärt Uwe Kubaile, Abteilungsleiter Mensen, Cafeterien und zentraler Einkauf. „So bieten wir zum Beispiel schon seit 2012 regelmäßig vegane Gerichte an, die meist eine bessere Klimabilanz haben, als Fleischgerichte. Mit dem KlimaTeller haben wir nun eine Möglichkeit, das Thema CO2 beim Essen noch transparenter an unsere Gäste zu vermitteln“.

Als KlimaTeller darf ein Gericht nur bezeichnet werden, wenn es mindestens 50% weniger CO₂ als der Durchschnitt herkömmlicher Gerichte verursacht. Pro Essen wird beim KlimaTeller rund ein Kilogramm CO₂ eingespart – das entspricht etwa einer Autofahrt von acht Kilometern.

In der vorerst einmaligen Aktion wird am 24. September 2021 in folgenden Mensen der KlimaTeller angeboten:

  • Mensa am Park
  • Mensa und Cafeteria am Medizincampus
  • Mensa und Cafeteria am Peterssteinweg
  • Mensa und Cafeteria am Elsterbecken

Der KlimaTeller wurde in einem Verbundprojekt von NAHhaft e.V. und Greentable e.V. in Kooperation mit der Organisation Eaternity entwickelt. Das Vorhaben wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

Neben dem Verhältnis von Gemüse und Fleisch spielen die Saisonalität, die Regionalität und kurze Lieferwege der verwendeten Lebensmittel eine wichtige Rolle bei der Klimabilanz des Essens, weiß Anja Troch. Sie ist Ökotrophologin beim Studentenwerk Leipzig: „Schon kleine Variationen bei der Auswahl der Zutaten können Großes bewirken. Indem wir beispielsweise für ein Gericht Reis durch Couscous ersetzen, können wir die CO2 Äquivalente je Teller um 20 bis 30 Prozent verringern. Beim Reisanbau entstehen große Mengen an Methan, was noch klimaschädlicher ist, als CO2.“

Vor allem der Ersatz von tierischen durch pflanzliche Lebensmittel trägt zu einer drastischen Reduzierung der CO₂-Bilanz im Essen bei. Es lässt sich jedoch auch ein KlimaTeller zusammenstellen, ohne gänzlich auf Fleisch oder Fisch verzichten zu müssen. Dafür werden besonders klimaschädliche Zutaten wie rotes Fleisch (Rind, Schwein, Kalb und Lamm) oder Milchprodukte mit einem hohen Fettgehalt vermieden.

Die Grundlage für die Berechnung des KlimaTellers bildet die weltweit größte Datenbank für CO2-Äquivalente bei Lebensmitteln, welche durch die Schweizer Initiative für Nachhaltigkeit Eaternity gepflegt wird. Zusammen mit den Organisationen Greentable e.V und Nahhaft e.V. wurde eine App entwickelt, mit deren Hilfe Gastronomieunternehmen und Kantinenbetreiber die CO2 Äquivalente für die von ihnen angebotenen Gerichte berechnen können.

Dennoch bleibt diese Berechnung sehr aufwändig: „Wir benötigen für die Klimakalkulation detaillierte Informationen von unseren Lieferanten zu Anbaubedingungen, Herkunftsländern und Transportwegen. Daher wird es auch noch eine Weile dauern, bis wir den KlimaTeller in unser regelmäßiges Angebot aufnehmen können“, so Troch weiter.

Weitere Infos
https://www.studentenwerk-leipzig.de/news/zum-globalen-klimastreik-gibts-klimafreundliche-gerichte

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