Das Humboldt-Schulprojekt „Spuren im Stadtbild - Verfolgung und Enteignung jüdischer Leipziger/-innen“ hat den diesjährigen Margot-Friedländer-Preis der Schwarzkopf-Stiftung gewonnen. Die Projektgruppe, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 10 bis 12, erforscht die Geschichte kleiner und mittelständischer Unternehmen in Leipzig, deren jüdische Inhaber nach dem Pogrom 1938 enteignet wurden.
Dabei liegt das Hauptinteresse neben der persönlichen Geschichte der einzelnen Personen auf dem Prozess der Enteignung selbst. Eine mögliche Wiedergewinnung des verlorenen Eigentums wird neben einem Neustart nach dem Krieg auch untersucht. Dabei arbeiten die Schülerinnen und Schüler wissenschaftlich in den Leipziger Archiven.
Stellvertretend für alle am Projekt mitarbeitenden Schüler/-innen und Lehrer reisten Annika Hartmann, Ole Thamm, Maria Trofimov , Celina Wiese und Johanna Zollner zusammen mit den projektbegleitenden Lehrern Herrn Hench und Herrn Schulz am Sonntag, 19.9., nach Berlin. Die Humboldtianer erhielten die Chance, mit den beiden anderen Preisträgergruppen aus Halle und Warburg in Austausch zu treten.
Darüber hinaus nahmen sie an inspirierenden Workshops, beispielsweise zum Projektmanagement, teil. Eine Stadtführung zu Orten jüdischen Lebens in Berlin sowie der Besuch des Jüdischen Museums rundeten das Bildungsprogramm ab. Den Höhepunkt stellte jedoch die feierliche Preisverleihung am Montag, 21.9., durch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel dar. In ihren Festreden würdigten die Bundeskanzlerin wie auch die 99-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer das Engagement der Jugendlichen.
Erste Arbeitsergebnisse wird die Projektgruppe „Spuren im Stadtbild – Verfolgung und Enteignung jüdischer Leipziger/-innen“ zu Jahresbeginn 2022 in einer Ausstellung an der Humboldtschule vorstellen. Ein eigens produzierter Dokumentarfilm soll in diesem Rahmen Einblick in ihre Tätigkeit geben.
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