Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen beginnt ab Montag (16.08.2021) an der Talsperre Radeburg I (Landkreis Meißen) mit den Vorbereitungen für den Abtransport von Sedimenten. Dafür wird extra eine Baustraße eingerichtet. Die Arbeiten sollen bis Oktober 2022 dauern und kosten rund vier Millionen Euro, finanziert aus Bundes- und Landesmitteln.

Ziel der Arbeiten ist es, weitere durch das Hochwasser 2013 in die Talsperre eingetragenen Sedimente zu entfernen. Das ist notwendig, um die Funktionsfähigkeit der Stauanlage aufrechtzuerhalten.

Rund 22.500 Tonnen an Sedimenten lagern seit 2014 in Geotextilschläuchen im Einlaufbereich der Talsperre. In diesen perforierten Geotextilschläuchen wurden die Sedimente zunächst durch die Schwerkraft entwässert. Weil die Entwässerung langfristig erfolgt und dringendere andere Maßnahmen Vorrang besitzen, wurden die Sedimente bis heute gelagert. Der Abtransport und die Entsorgung dieser Sedimente soll bis Oktober 2021 abgeschlossen sein.

In einem zweiten Schritt werden zwischen März und Mai 2022 dann weitere 22.500 Tonnen Sedimente mittels Saugbaggerverfahren aus der Talsperre entnommen und über ein auf dem Gewässer schwimmendes Leitungssystem in geotextile Entwässerungsschläuche eingespült. Diese lagern dann ebenfalls im Spülfeld im Einlaufbereich der Talsperre. Sobald die Sedimente soweit entwässert sind, dass sie stichfest und transportfähig sind, werden sie zur Entsorgung abtransportiert.

Pro Tag sind dafür voraussichtlich jeweils 20 bis 25 LKW-Fahrten notwendig. Sie erfolgen von Montag bis Freitag zwischen 6:30 Uhr und 17 Uhr. Nach dem Abschluss der Transporte wird die Baustraße vollständig zurückgebaut und der Urzustand einschließlich des Anschlussbereiches an die S 177 wiederhergestellt.

Die Maßnahme ist mit der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörde, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr, der Straßenmeisterei Meißen, der Stadtverwaltung Radeburg sowie der Agrargenossenschaft Radeburg, dem Anglerverband und privaten Grundstückseigentümern abgestimmt.

Wir bitten um Verständnis für das in dem vorgesehenen Zeitraum erhöhte Verkehrsaufkommen.

Hintergrundinformationen:

Die Talsperre Radeburg I wird schon zum fünften Mal (1969/70; 1982/83; 2008, 2014) seit ihrer vollständigen Inbetriebnahme 1951 von Sedimenten befreit. 2014 wurde dabei erstmals ein Saugbagger und die anschließende Lagerung des Schlamms in Geotextilschläuchen angewandt. Dieses Verfahren ist besonders eingriffsschonend, da der Wasserspiegel der Anlage nicht abgesenkt werden muss.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar