Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch sowie Vorsitzende der Stiftung Sächsische Gedenkstätten erinnert anlässlich des morgigen 60. Jahrestages des Baus der Berliner Mauer an die Auswirkungen der gewaltsamen Teilung und fordert zum Gedenken an die Todesopfer auf. Der Bau der Berliner Mauer stehe für einen Akt der Brutalität, der über Nacht Familien auseinanderriss und Lebenswege zunichtemachte.
„Kein anderes Datum symbolisiert mehr die deutsche Teilung bis 1989 als der 13. August 1961. Die Grenze forderte rund 1.000 Menschenleben. Auch 60 Jahre später, nachdem wir die Teilung friedlich überwunden haben, müssen wir das Andenken an jene Menschen wachhalten, die ihr Leben an der innerdeutschen Grenze verloren haben – sei es mitten in Berlin oder an den anderen Grenzanlagen. Nicht zu vergessen ist, dass etwa 94 Prozent aller Fluchtversuche scheiterten und viele Zehntausende nur schwer verletzt überlebten oder deren Leben durch langjährige Haftstrafen zerstört wurde.“
Um an den Mauerbau zu erinnern, den Opfern zu gedenken und über Konsequenzen der deutschen Teilung zu reden, finden in Sachsen und ganz Deutschland unterschiedliche Formate statt.
„Die Erinnerung an den Mauerbau und die deutsche Teilung ist besonders wichtig, um sich mit dem Unrecht des SED-Regimes auseinanderzusetzen und so das Engagement für Menschenrechte und Demokratie in unserer Gesellschaft zu befördern. 60 Jahre ist eine lange Zeitspanne und die übergroße Mehrheit der Deutschen – unabhängig davon, ob in Ost oder West – ist schlicht zu jung, um mit diesem Datum eigene Erinnerungen zu verbinden.
Dennoch dürfen wir den 13. August 1961 nicht nur als rein historisches Ereignis betrachten. Die Folgen der gewaltsamen Teilung unserer Nation spüren wir teilweise bis heute – bei aller Freude und allem Stolz über das in den vergangenen 30 Jahren Erreichte“, sagte Staatsministerin Barbara Klepsch weiter.
Es war der mutige Widerstand von Einzelnen und Protestbewegungen, die den Stein ins Rollen gebracht haben, der SED-Herrschaft etwas entgegenzusetzen und die SED-Diktatur schließlich im Herbst 1989 hinwegzufegen.
Im Rahmen der Erinnerungskultur soll sowohl der Opfer der Diktatur gedacht als auch die mutige Selbstverteidigung der Zivilgesellschaft geehrt werden, die als Vorbild für unsere heutige freiheitliche Demokratie dient.
In Sachsen gibt es mit dem Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur seit 1992 und ebenfalls seit den neunziger Jahren mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten Institutionen, welche diese Aufgaben dauerhaft und professionell absichern.
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erinnert gleichermaßen an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wie an die Opfer der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR.
Mit den Mitteln der Stiftung wurden zahlreiche Erinnerungsprojekte, Gedenkorte und Aufarbeitungseinrichtungen, die nach 1989 aus der Zivilgesellschaft hervorgegangen sind, dauerhaft in ihrem Bestand gesichert.
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