In Liebschützberg nahe Oschatz hat Umwelt-Staatssekretär Dr. Gerd Lippold gestern (18.8.) gemeinsam mit Dr. Mathias Böttger, Geschäftsführer der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft und dem Bürgermeister der Gemeinde Liebschützberg, David Schmidt, die neue Luftgütemessstation in Betrieb genommen.
Aufgabe der Messstation ist neben der Luftqualitätsüberwachung auch die Dokumentation des Klimawandels. Zudem wird die Station künftig einen Beitrag zur flächendeckenden Information bezüglich des Niederschlags in Sachsen leisten.
Staatssekretär Lippold: „Zwar hat sich die Luftbelastung in Sachsen – unabhängig von der Corona-Pandemie – in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Dennoch brauchen wir weiterhin umfassende Daten für umweltpolitische Entscheidungen wie auch im praktischen Umweltschutz. Die neue Messstation liefert wichtige Daten über die regionale Luftbelastung ohne lokalen Einfluss durch Verkehr und Industrie. Zugleich misst die Station den Niederschlag.
Dies ist eine wichtige Quelle für die regionale Klimamodellierung in Sachsen und wird ebenso zur Beurteilung der Hochwassergefahr herangezogen werden. Denn auch hier gilt: Je genauer die Daten, desto genauer können wir Aussagen zum Klimawandel treffen und desto genauer werden Wettervorhersagen oder Warnungen. Danken möchte ich Bürgermeister David Schmidt für seine Unterstützung sowie weiterhin allen, die am Aufbau der Messstation beteiligt waren. Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen einen störungsfreien Betrieb.“
Mit Unterstützung aus dem Sofortprogramm konnten in Liebschützberg und an den Luftgütemessstationen in Brockau, Borna und Radebeul-Wahnsdorf sowie an zwölf Stationen des agrarmeteorologischen Messnetzes moderne Niederschlagsmesser erworben und eingebaut werden.
Hintergrund:
Der Freistaat Sachsen betreibt zur Überwachung der Luftqualität ein landesweites Luftmessnetz mit derzeit 26 Messstationen. Dabei sind die Standorte so gewählt, dass eine flächendeckende Immissionsüberwachung gewährleistet ist. Für die Beurteilung der Luftqualität werden so genannte Hintergrundmessstationen benötigt. Sie erfassen die Luftqualität in ländlicher Umgebung, das heißt ohne den Einfluss des Straßenverkehrs und von Emissionen aus Industrie, Hausbrand und Gewerbe. Diese Stationen dienen der Beurteilung der regionalen Vorbelastung.
Ergänzend zu den Messungen erfolgt noch eine Modellierung der Luftqualität. Die Messdaten aus den Hintergrundmessstationen liefern dafür wichtige Eingangsdaten. Neben Ozon werden in Liebschützberg Feinstaub und Stickstoffoxide sowie meteorologische Daten wie Lufttemperatur, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, relative Feuchte, Strahlung, und Luftdruck gemessen.
Der Betrieb der sächsischen Luftmessstationen erfolgt durch die Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft. Die Messwerte zur Luftqualität aller sächsischen Luftmessstationen sind auf der Webseite des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie unter Luftmessnetz – sachsen.de zu finden. Hier werden auch die zur Beurteilung herangezogenen Immissionswerte erläutert.
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