Ein erfreulicher und wegweisender Durchbruch gelang der IG BCE Nordost für die Fachabteilung kunststoffverarbeitende Industrie (FaKu) der Nordostchemie. Am 26. August 2021 brachte ein Schlichtungsspruch ein angemessenes Tarifergebnis im Gesamtpaket auf den Weg.
Dem vorausgegangen waren zahlreiche Tarifaktionen vor den Werkstoren, zähe Verhandlungen seit April 2021 und schließlich ein von der IG BCE Nordost erklärtes Scheitern der Tarifverhandlungen am 28.06.2021.
Jetzt die Wende mit dem zukunftsweisenden Schlichtungsspruch, der ein Signal für die Beschäftigten und die gesamte Kunststoffbranche in Ostdeutschland ist. Die Arbeitgeber/-innen haben gemerkt, dass sich hier niemand mehr länger für dumm verkaufen lässt und es sinnlos ist, die überfällige Ost-West-Angleichung in der Arbeitszeit weiter hinauszuzögern.
Die erfolgreiche Bilanz:
- einmalige Corona-Beihilfe in Höhe von 500 Euro (Auszubildende 250 Euro), zahlbar mit Oktober-Abrechnung 2021
- Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 1,8 % ab dem 01.01.2022
- Moderne Arbeitszeitgestaltung und Arbeitszeitreduzierung
- Übernahme „Potsdamer Modell“ der chemischen Industrie Ost in den Tarifbereich FaKu
- ab dem 01.01.2023 Arbeitszeitreduzierung um 30 Minuten auf 39,5 Stunden
- ab dem 01.01.2025 Arbeitszeitreduzierung auf 39 Stunden
- ab dem 01.01.2027 Arbeitszeitreduzierung auf 38,5 Stunden
- Laufzeit bis 30.06.2023
Stephanie Albrecht-Suliak, Verhandlungsführerin und stellvertretende Landesbezirksleiterin des IG BCE Landesbezirkes Nordost: „Mit diesem Tarifergebnis setzen wir unsere Forderung nach Arbeitszeitreduzierung um 90 Minuten bei vollem Lohnausgleich um. Das war auch höchste Zeit. Unsere Vorbereitungen für Arbeitskampfmaßnahmen in den Betrieben liefen auf Hochtouren.
Aber es ist gut, dass wir jetzt einen zukunftsweisenden Abschluss haben und alle wieder an einem Strang ziehen. Die Entgelterhöhung und Arbeitszeitreduzierung sichern über die Laufzeit ein ordentliches Entgelt-Plus. Außerdem gewinnen die Unternehmen in der FaKu durch diesen Schlichtungsspruch an Attraktivität, was mittelfristig auch dem Fachkräftemangel vorbeugen wird!“
Keine Kommentare bisher