Europas Hepatologen werden seit neuestem von einem Leipziger Experten geführt: Prof. Dr. Thomas Berg, Leiter des Bereichs Hepatologie der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), ist zum Generalsekretär der Europäischen Arbeitsgemeinschaft zum Studium der Leber (EASL) gewählt worden.
„Das ist eine ganz besondere Ehre, aber auch große Herausforderung, die ich mit Enthusiasmus, Respekt und der gegebenen Demut angenommen habe“, erklärt Prof. Berg, “ich freue mich auch, dadurch dem Standort Leipzig als hepatologischem Zentrum zusätzliche internationale Sichtbarkeit zu geben.“
Nach zwei Jahren als Vizesekretär hat Prof. Berg seit dem vergangenen Jahreskongress der EASL – „The International Liver Congress“ – nun für weitere zwei Jahre das höchste Amt in der europäischen Hepatologie übernommen. Strukturen und Arbeitsweisen sind ihm dadurch bereits gut bekannt. Zu den zentralen Aufgaben gehört auch die Planung und Organisation des nächsten Jahreskongresses 2022. Nach der komplett digitalen Ausführung in den letzten zwei Jahren soll das kommende Jahrestreffen der Leberexperten auf jeden Fall wieder in Präsenz stattfinden.
„Wir haben während der SARS-CoV-2 Pandemie innovative, gut funktionierende Digital-Formate für den wissenschaftlichen Austausch und Fort- und Weiterbildungen entwickelt“, berichtet Prof. Berg, „doch ließ uns das auch die Grenzen spüren, denn Innovation und Originalität leben von echtem Zusammentreffen.“ Auf jeden Fall solle es mehr Zeit für Austausch und Diskussionen geben, hebt er hervor. Folgerichtig lautet auch das Motto des 2022er Kongresses „Savour science together again“ – Wissenschaft wieder zusammen genießen.
An der Spitze der Europäischen Leber-Fachgesellschaft wird Thomas Berg nun auch versuchen, auf die europäische Gesundheitspolitik Einfluss zu nehmen. So verfasste die EASL einen offenen Brief an die Europäische Union (EU) um mit Blick auf den „EU beating cancer“-Plan der Union auch auf die Situation der Patienten mit Leberkrebs aufmerksam zu machen und hier insbesondere Verbesserungen bei Früherkennung und Prävention einzufordern.
Versucht werden solle zudem, Patientenorganisationen, medizinisches Fachpersonal und vor allem auch die nationalen Fachgesellschaften noch stärker in die EASL-Strategie einzubinden, so Prof. Berg: „Es ist hier wie auch auf anderen Gebieten: Wie schafft man es, individuelle und nationale Interessen unter einem gesamteuropäischen Dach zu vereinen?“
Kürzlich gegründet wurde die „European Liver Foundation“, sie kümmert sich vor allem um Patienten und Forscher in Ländern der sogenannten Dritten Welt, um dort klinisch und wissenschaftlich zu helfen.
Auf Prof. Bergs Aufgabenzettel als Generalsekretär finden sich daneben noch so große Vorhaben, wie die Eliminierung der Hepatitisvirus-Erkrankungen voranzutreiben, sowie die Entwicklung von Patientenregistern weiter zu fördern, wie zum Beispiel das Corona-Registers COVID-HEP zu den Folgen der Pandemie für Patienten mit Lebererkrankungen oder das Register zu seltenen Leber-Erkrankungen.
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