Aktuell erhalten Brandenburger Verbraucher/-innen häufig Besuch von Vertreter:innen, die sie zum Kauf von Büchern und Nachbildungen historischer Werke (Faksimile) zu horrenden Preisen überreden wollen. Betroffene glauben fälschlich, eine Wertanlage zu erwerben. Ganz bitter ist es, wenn die Verkäufer/-innen Betroffene für die vermeintliche Wertanlage sogar zur Kreditaufnahme drängen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg klärt auf.
Ein Verbraucher aus Cottbus hatte Glück: Nach einer Nacht der Besinnung und einer Beratung bei der Verbraucherzentrale entschloss er sich, die am Vortag am Wohnzimmertisch geschlossenen Verträge zu widerrufen. Kaufverträge über zwei Faksimile sowie einen Kreditvertrag über 20.000 Euro hatte der Betroffene unterzeichnet.
Der plötzlich an der Haustür stehende Verkäufer mit viel Überredungstalent hatte dem Cottbusser angeboten, seine schon seit 1991 immer wieder aufgestockte „Lexikathek“ auf Vollständigkeit zu prüfen und so angeblich beim möglichst gewinnbringenden Weiterverkauf der Sammlung behilflich zu sein. Natürlich fehlten der Sammlung des Rentners nach Auskunft des Verkäufers zwei wichtige Exemplare, ohne die die Sammlung nur schwer weiter zu veräußern sei, und so waren die Verträge unterzeichnet.
„Die Verbraucherzentrale Brandenburg rät dringend von diesen Verträgen ab. Die Bücher und Faksimile taugen nicht als Geldanlage. Ein Weiterverkauf – noch dazu gewinnbringend – ist nahezu ausgeschlossen“, erklärt Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Die Unternehmen wissen das offenbar auch selbst. Im Kleingedruckten machen sie regelmäßig darauf aufmerksam, dass ihre Produkte nicht als Wertanlage geeignet sind. In den persönlichen Verkaufsgesprächen indes scheint anderes vermittelt zu werden.
„Viele Verbraucher/-innen sind nach den Ausführungen des Verkaufspersonals fest überzeugt, ihr Geld hervorragend angelegt zu haben, und werden erst misstrauisch, wenn beispielsweise Verwandte Zweifel äußern und eine rechtliche Beratung empfehlen“, so Kahnert weiter.
Besonders betroffen von dieser Masche sind Seniorinnen und Senioren. Kahnert empfiehlt: „Achten Sie auf Ihre in diesen Fällen häufig schutzbedürftigeren Mitmenschen, seien es Nachbarn, Freunde oder Verwandte. Klären Sie auf und animieren Sie Betroffene, Hilfe zu suchen.“ Die Verbraucherzentrale Brandenburg bietet Unterstützung an:
- Beratung per Telefon oder persönlich in einer Beratungsstelle, nur mit Terminvereinbarung unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/terminbuchung,
- E-Mailberatung auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/emailberatung
Über die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher/-innen gegenüber Politik und Wirtschaft. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.
Aktuelle Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de
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