Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) werden in den Restriktionszonen regelmäßig Kadaverspürhunde eingesetzt, um verendete Wildschweinkadaver aufzufinden und anschließend zur Unterbrechung der ASP-Infektionsketten zu bergen und zu entsorgen. Der Einsatz dieser Hunde ermöglicht eine schnellere und effektivere Fallwildsuche und ist besonders in schwer zugänglichen Gebieten eine wertvolle Hilfe.
Die systematische Suche nach verendeten Wildschweinen – auch mit Unterstützung von Drohnen – ist neben der Einrichtung von Restriktionszonen, Zäunen und der regelmäßigen Entnahme von Wildschweinen ein wichtiger Bestandteil der Bekämpfung der Tierseuche.
Seit Ende April 2021 waren in Sachsen bereits 20 Hundegespanne (Hund und Hundeführer), u.a. aus Mecklenburg-Vorpommern bei der Fallwildsuche im Einsatz, die ein- bis zweimal monatlich, in den betroffenen Gebieten eingesetzt werden. Sachsen setzt auch weiterhin auf die Ausbildung sächsische Kadaverspürhunde. Nachdem bereits Mitte Juli 2021 die ersten Hunde ihre Prüfung abgelegt haben, läuft seit Anfang August eine grundständische Ausbildung, bei der Hund und Hundeführer/in ausgebildet und auf den Einsatz gegen die ASP vorbereitet werden.
Für die Ausbildung konnte der erfahrene Diensthundelehrwart für Diensthunde der Bundespolizei, Polizeihauptkommissar Andreas Kiefer, gewonnen werden. Die Projektträgerschaft für die Ausbildung der Hunde in Sachsen wurde vom Sozialministerium dem Jagdgebrauchshundeverband e.V. Freistaat Sachsen – JKV in Zusammenarbeit mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst übertragen. Um die Ausbildung möglichst wirklichkeitsnah zu gestalten, findet sie die praktische Ausbildung in unterschiedlichen Übungsgebieten, unter anderem auch in der Laußnitzer Heide, statt. Sie soll Ende August/Anfang September beendet sein.
Staatssekretär Sebastian Vogel, der sich heute über die laufende Ausbildung in der Laußnitzer Heide informierte, erklärt: „Es ist enorm wichtig, die Wildschweinkadaver so schnell wie möglich zu finden und zu bergen, denn es handelt sich um tickende Infektionsbomben. So können wir die Ausbreitung des Virus begrenzen, denn die Kadaver sind ein Jahr lang infektiös. Kadaverspürhunde haben sich bei der Fallwildsuche als sehr effektiv erwiesen. Wir setzen sie regelmäßig ein. Daher engagieren wir uns nun in der Ausbildung solcher Hunde, um uns bestmöglich bei der Bekämpfung der Tierseuche aufzustellen. Zentrales Ziel ist es, das Übergreifen auf Haustierbestände zu vermeiden.“
Gerade bei wärmeren Temperaturen kann der Aufwuchs der Vegetation in den Wäldern das Auffinden von Kadavern erheblich erschweren. Kranke Wildschweine verstecken sich bevorzugt im Dickicht. In derartigem Gelände kann die empfindliche Spürnase eines Hundes wesentlich effektiver Kadaver auffinden. Der Einsatz von einem Kadaversuchhund ersetzt ungefähr 10 Fallwildsucherinnen und -sucher. Damit können schneller große Flächen abgesucht werden. Zudem ermöglichen Kadaverspürhunde zum Teil auch die Suche in für Menschen schwer zugänglichem Gelände wie Bergbauflächen und Teichlandschaften.
Aktuell gibt es in Sachsen 386 bestätigte ASP-Fälle. Der erste Fall ist am 31.10.2020 bestätigt worden. Das gefährdete Gebiet erstreckt sich aktuell auf große Teile des Landkreises Görlitz und die östlichen Gemeinden des Landkreises Bautzen.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über vom Schwein stammende Lebensmittel (Fleisch, Wurst) sowie über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.
Alle aktuellen Informationen zur Afrikanischen Schweinepest hier: https://www.sms.sachsen.de/aktuelles-6610.html
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