Radfahren im Wald ist beliebt. Um die Wegequalität im Staatswald für das Radfahren weiter zu verbessern, hat die Staatsregierung Sachsenforst zusätzliche Mittel aus dem Sofortprogramm „START 2020“ zur Verfügung gestellt. In diesem Jahr werden davon rund 200.000 Euro eingesetzt. Bereits im vergangenen Jahr wurden 220.000 Euro investiert. Nun konnten weitere Projekte abgeschlossen werden.
„Durch die zusätzlichen Mittel ist es uns möglich, Waldwege für das Radfahren so zu erneuern, dass sie sowohl für die betrieblichen Abläufe als auch von der Vielzahl an Erholungssuchenden ohne Einschränkung genutzt werden können“, erläutert Mike Eller, stellvertretender Geschäftsführer von Sachsenforst. In 22 verschiedenen Projekten in ganz Sachsen werden in den Jahren 2020 und 2021 fast 76 Kilometer Waldwege im Rahmen des Sofortprogramms erneuert.
Eller: „Wir bessern Schlaglöcher aus, pflegen die wegbegleitenden Gräben, schneiden störende Äste weg und bringen – wo nötig – zusätzliches Material auf.“ Die jetzt sanierten Wege sind in das SachsenNetz Rad eingebunden oder Bestandteil lokaler Radrouten.
Maßnahmen in unterschiedlichen Regionen von Sachsen
Abgeschlossen sind die Erneuerungsmaßnahmen im Tharandter Wald entlang der historischen Salzstraße zwischen Klingenberg und Naundorf. Die Salzstraße ist Teil der Route II-16 und verbindet Meißen mit dem Osterzgebirge. Der Forstbezirk Bärenfels räumte hier auf 3,4 Kilometern Gräben, profilierte den Weg neu und brachte neues, feines Material aus natürlichem Gestein auf.
Auch Abschnitte des Flöhatal-Radweges bei Pockau-Lengefeld sowie des Schwarzen Buschweges im Stadtgebiet Olbernhau zeigen sich Erholungssuchenden in neuem Gewand: Auf rund drei Kilometern Länge wurde durch den Forstbezirk Marienberg die Entwässerung der Wege instandgesetzt, das Lichtraumprofil freigeschnitten, Trag- und Deckschichten stabilisiert und eine neue Verschleißschicht aus einem Sand-Splitt-Gemisch aufgebracht.
Durch den Forstbezirk Plauen wurden Abschnitte der Radroute Westvogtland zwischen Mehlteuer und Syrau ausgebessert und teilweise neu angelegt. Diese Radroute verbindet die Orte Plauen sowie Pausa. Ebenso führt auf dieser Strecke der Drachenradweg entlang. Im Forstbezirk Chemnitz sind die Pflegearbeiten momentan noch im Gange. Bei Kleinwaltersdorf bei Freiberg werden derzeit Abschnitte des kommunalen Radwegenetzes der Stadt Freiberg erneuert.
Vielfältiges Wegenetz im sächsischen Staatswald
Den sächsischen Staatswald (rund 39 % der Waldfläche in Sachsen) durchziehen insgesamt fast 13.000 Kilometer Wald- und Wirtschaftswege – das entspricht der Größenordnung aller Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Sachsen (zusammen knapp 14.000 Kilometer). Hinzu kommen noch unbefestigte Fußwege und Pfade, die nicht gesondert erfasst werden. Für die Holzabfuhr und Rettungsdienste sind davon ca. 3.300 Kilometer geeignet, ausgewiesene Wanderwege und für Radfahrer geeignete Wege belaufen sich jeweils auf ca. 3.600 Kilometer.
Die Waldwege für Holzabfuhr und Rettungsdienste müssen mehrmals jährlich gepflegt und bei größeren Schäden grundhaft instandgesetzt werden. Für die Pflege und Instandsetzung investiert der Freistaat im Staatswald jährlich zwischen sechs und acht Millionen Euro.
Die Waldwege bilden die Grundlage für eine integrative naturgemäße Bewirtschaftung des Staatswaldes und haben viele Funktionen: Sie sind Arbeitswege der Menschen, die im Wald arbeiten und ihn pflegen, Rettungswege für Feuerwehren und Krankenwagen und eröffnen Menschen die Möglichkeit für naturverträgliche Erholung im Wald. Die gemeinsame Nutzung der Wege durch unterschiedliche Interessengruppen erfordert gegenseitige Rücksichtnahme.
Die Finanzmittel des Sofortprogramms der Staatsregierung werden auf der Basis des durch die Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes bereitgestellt.
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