Ab dem 1. August 2021 wird in allen sächsischen Verkehrsverbünden das BildungsTicket eingeführt. Zum monatlichen Abo-Preis von 15 Euro gibt es dann ein attraktives Angebot für die 430.000 Schülerinnen und Schüler sowie für 50.000 Jugendliche in schulischer Ausbildung.
Damit wird Bus und Bahn fahren im Freistaat Sachsen für diese Zielgruppe einheitlich und kostengünstiger. Kinder und Jugendliche kommen damit nicht nur preisgünstig in die Schule oder wieder nach Hause, sondern sind auch in der Freizeit und den Ferien in ihrem Verkehrsverbund mobil.
Verkehrsminister Martin Dulig übergab heute gemeinsam mit Kultusminister Christian Piwarz, Landrat Kai Emanuel und MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann das BildungsTicket symbolisch an Joanna Kesicka, Vorsitzende des LandesSchülerRat Sachsen und Schülerinnen und Schüler der Artur-Becker-Oberschule in Delitzsch.
„Endlich! Viele Jahre haben wir dafür gekämpft, manch harte Diskussion miteinander geführt, aber letztlich einen gemeinsamen Weg gefunden – im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler: Ich freue mich sehr, dass nun alle Verkehrsverbünde den Weg freigemacht haben und wir nun gemeinsam den Startschuss für unser BildungsTicket geben können. Ein Ticket, mit dem Kinder und Jugendliche nicht nur preisgünstig in die Schule oder wieder nach Hause kommen, sondern das sie auch in ihrer Freizeit und am Wochenende oder in den Ferien überall im Verbund nutzen können“, so Verkehrsminister Martin Dulig.
„Azubis in der dualen Berufsausbildung haben bereits seit zwei Jahren die Möglichkeit unser AzubiTicket zu nutzen. Beide Angebote kosten den Freistaat viel Geld – aber jeder einzelne Cent ist es mir wert. Wir unterstützen damit die Schülerinnen und Schüler, deren Familien und leisten nicht zuletzt damit einen Beitrag zur Verkehrswende. Wir halten Wort: Der Nahverkehr wird wieder attraktiver und durch preisgünstige Tickets für neue Nutzer erschlossen. Zudem haben wir mit der Einführung einer Vielzahl Takt- und PlusBus-Linien den ländlichen Raum gestärkt. Mit der geplanten Sächsischen Mobilitätsgesellschaft werden wir weitere Bereiche des ÖPNV stärken – ob beim Sachsentakt, einem Sachsentarif oder einer elektronischen Bezahlplattform – für den Nutzer werden Kreis- und Verbundgrenzen nicht mehr spürbar!“
Kultusminister Christian Piwarz: „Das BildungsTicket beseitigt Bürokratie und hilft auch den Schülern, die bislang keinen Anspruch auf eine Kostenerstattung hatten, weil ihr Schulweg die Mindestentfernung unterschritt. Auch über die Schule hinaus kann das Ticket in der Freizeit bei der Fahrt zu Freunden, zum Fußballverein oder ins Schwimmbad genutzt werden. Das schafft viel Erleichterung. Mit dem BildungsTicket haben wir ein gemeinsames Ziel im Koalitionsvertrag umgesetzt. Wir sind aber noch nicht am Ziel. Gemeinsam mit dem Kommunen müssen wir uns weiter dafür stark machen, auch für die ländlichen Regionen attraktive Verkehrsanbindungen zu schaffen, damit das Ticket auch da seine Vorteile voll entfalten kann.“
Nordsachsens Landrat Kai Emanuel: „Die Ausgangslage in den sächsischen Großstädten und Landkreisen ist verschieden. In Nordsachsen beispielsweise gibt es schon seit einigen Jahren auf Antrag die SchülerRegionalKarte, die während der Unterrichtsmonate rund um die Uhr innerhalb des Landkreises gilt. Das frei verkäufliche Bildungsticket für den sächsischen Teil des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes wird vor allem für ältere Schülerinnen und Schüler in unserem Landkreis von Interesse sein, da sie damit in ihrer Freizeit bis nach Leipzig gelangen können. Handlungsbedarf sehe ich an den Nahtstellen zwischen den Verkehrsverbünden, da auch verbundübergreifende Verflechtungen bestehen, wie beispielsweise zwischen Oschatz und Riesa.“
„Die sächsischen Verkehrsverbünde bestehen seit etwa 20 Jahren. Gerade die letzten Jahre waren von einer verstärkten Zusammenarbeit geprägt, sei es bei den Tickets für die Zielgruppe jüngere Leute wie AzubiTicket Sachsen und nun das BildungsTicket oder auch die gemeinsame Einführung der PlusBus- und TaktBus-Produkte zur Vernetzung der ländlichen Räume mit den Oberzentren. Daher freue ich mich, den offiziellen Startschuss für alle Schüler und Schülerinnen in Sachsen heute mit den Ministern Dulig und Piwarz und dem Landrat Emanuel zu geben“, legt Steffen Lehmann, Geschäftsführer des MDV, dar.
Joanna Kesicka, Vorsitzende LandesSchülerRat Sachsen: „Die Schülerinnen und Schüler in Sachsen sind auf zuverlässigen ÖPNV angewiesen: den täglichen Weg zur Schule und zu Freizeitangeboten kann nur bestreiten, wer unabhängig von Eltern und Wohnort mobil ist. Die letzten Jahre haben die sächsischen Schülerinnen und Schüler auf das kostengünstige, ganzjährig gültige BildungsTicket warten müssen, der LandesSchülerRat hat hier immer wieder Druck gemacht. Nun geht endlich ein BildungsTicket an den Start, dass den Namen verdient. Die Einführung ist ein großer Schritt auf dem Weg zu einem starken, flächendeckenden und günstigen ÖPNV für alle Schülerinnen und Schüler überall in Sachsen.“
Das BildungsTicket kostet einheitlich 15 Euro pro Monat und gilt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln des jeweiligen Verkehrsverbundes. Schüler können das Ticket 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen in der Woche nutzen. Hierfür stellt der Freistaat jährlich 50 Mio. Euro zur Verfügung.
Das BildungsTicket wird als Abo für 12 Monate ausgegeben und kann ab sofort online oder direkt mit einem Verkehrsunternehmen im jeweiligen Verbund abgeschlossen werden. Der Antrag auf das BildungsTicket-Abo muss bis zum 10. des Monats vor dem gewünschten Vertragsbeginn gestellt werden.
Für Schülerinnen und Schüler, die zum neuen Schuljahr das BildungsTicket nutzen möchte, ist der Antrag bis 10.08.2021 möglich. Dazu wird lediglich eine Bestätigung der Schule benötigt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten das BildungsTicket direkt nach Hause geschickt. Bei der Fahrausweiskontrolle ist das BildungsTicket und die Kundenkarte oder der Schülerausweis vorzuzeigen.
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