Die erzgebirgische Stadt Zwönitz gehört zu den ersten smarten Städten und Regionen in Deutschland. In einem Bundeswettbewerb wurde Zwönitz im Jahr 2019 neben zwölf weiteren als „Smart City“-Modellkommune ausgewählt und erhält für die Umsetzung des Konzeptes rund 5,3 Millionen Euro vom Bund. Staatsminister Thomas Schmidt informierte sich gestern (8. Juli 2021) über den Stand der Projekte und konnte eine Ko-Finanzierung des Freistaates Sachsen in Höhe von 1,4 Millionen Euro zusagen.
„Die Stadt Zwönitz hat sich der digitalen Transformation gestellt und wurde belohnt. Unter den prämierten Projekten gibt es mit der Region Partheland ein weiteres sächsisches Projekt. Das zeigt, wie engagiert Sachsens Kommunen dieses Thema angehen“, sagte Staatsminister Schmidt.
„Zwönitz beweist, dass auch Kleinstädte großes Potenzial haben. Der Stadtrat hat im letzten Jahr die Vision verabschiedet, Zwönitz als attraktiven Technologie- und Innovationsstandort zu entwickeln. So soll die Stadt für junge Menschen noch attraktiver werden. Ich bin froh, dass es gelungen ist, im aktuellen Doppelhaushalt des Freistaates Sachsen eine Ko-Finanzierung der Bundesprämie für das Smart City-Projekt einzuplanen und Zwönitz auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu unterstützen.“
Derzeit befindet sich die Stadt in der Strategiephase, der eine Umsetzungsphase folgt. Daneben wurde ein Digitalisierungsteam eingesetzt, zusammengesetzt aus Fachleuten unterschiedlichster Bereiche. Erste konkrete Projekte sind bereits fest ins Auge gefasst. So soll mit dem ERZmobil eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Mobilitätslösung für den ländlichen Raum entstehen. Das ERZmobil ist ein digital gemanagtes Ruf‐Bus-System. Es ist fest in den ÖPNV-Linientakt eingebunden und verkehrt in einem kleinen Stadtverkehr ausschließlich zwischen definierten ERZmobil‐Haltestellen und Schnittstellen zu bestehenden Strecken.
Daneben ist ein neues Gewerbe- und Innovationszentrum im sogenannten SPEICHER geplant. Insbesondere die Kreativwirtschaft sowie IT- und ingenieurorientierte Wirtschaftszweige sollen das Gebäude mit ihren modernen Geschäftsmodellen beleben und so zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort Erzgebirge beitragen. Durch die Integration eines „Makerspaces“ sowie von CoWorking-Einheiten soll ein dynamisches organisationales Netzwerk entstehen, das Bürger und Vereine bei der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle einbezieht. Bereits vor der Fertigstellung des Gebäudes sollen erste Maßnahmen realisiert werden.
Initiiert durch die Workshops zum „HomeTownOffice“ der Zukunftsinitiative simul+ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung wurde die Idee eines Büros für Pendler aufgegriffen und in der Stadt das „Bergstadtbüro“ als erster Anlaufpunkt für Pendler, Co-Worker und weitere Interessierte eröffnet. Im Teilprojekt ViewERZ sollen virtuelle Erlebnisräume sowie ein konzeptioneller Rahmen zur Erstellung weiterer vergleichbarer Angebote in Zusammenarbeit mit dem Publikum entstehen. Mittels App-Unterstützung sollen so Kultureinrichtungen auch Zuhause virtuell erlebbar werden.
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