Linksfraktionschef Rico Gebhardt erklärt zum Corona-Bericht der Staatsregierung im Landtag: „Immer mehr Menschen scheinen den Eindruck zu gewinnen, dass die Gefahr einer möglicherweise tödlichen Corona-Infektion vorbei und die Pandemie zu Ende sei. Leider trägt die Staatsregierung zu diesem Eindruck bei.“
„Ihre Entscheidung, die Maskenpflicht beim Einkaufen auszusetzen, ist das falsche Zeichen. Es hilft auch nichts, dass Grüne und SPD da mit dem Finger auf die CDU zeigen, nachdem sie am Kabinettstisch zugestimmt haben. Man könnte vielleicht noch Verständnis aufbringen, wenn Sachsen wenigstens Klassenprimus beim Impfen wäre, aber derzeit sind wir das Schlusslicht.
Nicht einmal die Hälfte der Sächsinnen und Sachsen sind durchgeimpft und die Virus-Varianten treiben die Infektionszahlen langsam wieder nach oben. In wenigen Tagen wird die Maskenpflicht in den Einzelhandelsgeschäften in Dresden wohl wieder eingeführt. Die Leute werden der Regierung einen Vogel zeigen! Ausbaden müssen es, wie schon die ganze Zeit, in der Regel die Verkäuferinnen und Verkäufer.
Mein dringender Appell: Die Staatsregierung muss Sachsen fit machen für den Herbst, die Koalition muss sich zusammenreißen und mit einer Stimme sprechen. Wir brauchen eine breit angelegte Impf-Kampagne auf allen Ebenen, für die Stadt, für das Dorf, fürs Land. Das muss unverzüglich losgehen! Nötig sind viel mehr Aufklärung und viel mehr Möglichkeiten, sich impfen zu lassen.
Die ambulante Pflegekraft, die von morgens bis abends arbeitet, die Hausfrau, die sich um die Kinder kümmert, der Selbständige, der jetzt wieder voll im Stress ist – all diese Leute müssen niedrigschwellige Angebote bekommen. Wir brauchen große Partnerinnen und Partner an unserer Seite, die viel Kontakt zu den Menschen haben: Fußballvereine, Konzertveranstalter, Promis und viele andere, die mit ihrem Einfluss die Leute dazu bewegen können, sich impfen zu lassen.
Wir brauchen vor allem die größeren Kommunen an unserer Seite, die in die großen Wohngebiete gehen. Mobile Teams sollten gezielt Kampagnen in den Gebieten fahren, wo es niedrige Impfquoten gibt. Wir brauchen gezieltere Ansprachen. Wir brauchen vielleicht eine Medienkampagne beim Mittelstand, in der die Kernbotschaft lautet, dass die Impfung günstiger ist als ein Corona-Ausbruch oder eine Quarantäneanordnung.
Appelle reichen nicht. Es muss endlich losgehen!“
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