Die Rosa-Luxemburg-Stiftung bietet ab sofort auch für Leipzig Daten zur Eigentümerstruktur am Wohnungsmarkt an. Demnach haben große börsennotierte Unternehmen ihr Leipziger Portfolio in den letzten zehn Jahren fast vervierfacht und kontrollieren damit einen noch größeren Teil des Marktes als in Berlin.
Juliane Nagel, Sprecherin der Linksfraktion für Wohnungspolitik, erklärt dazu:
„In Leipzig wächst der Mietbelastungs-Druck insbesondere für Geringverdiener/-innen, Alleinerziehende, Rentner/-innen. Sozialleistungsbezieher/-innen finden in der Stadt kaum noch bezahlbare Wohnungen. Wir brauchen im Bund eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit, um die gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen als Garanten für die soziale Wohnraumversorgung strukturell zu stärken.
Stadt und Land müssen schleunigst dafür sorgen, dass der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen Einhalt geboten wird und Mieter/-innen stärker geschützt werden. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, müssen wir in der Stadt wohl bald auch über eine bürgerschaftliche Initiative zur Enteignung der großen profitorientierten Player sprechen.“
Die sächsische Bundestagsabgeordnete, stellvertretende Vorsitzende sowie Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik der Linksfraktion im Bundestag, Caren Lay, kommentiert:
„Für Mieter/-innen ist diese Entwicklung in Leipzig und andernorts ein schlechtes Zeichen. Denn die Geschäftsmodelle der Konzerne sind auf Gewinnmaximierung und nicht auf das Wohl der Mieter/-innen ausgelegt. Was es in Leipzig und vielen anderen Städten bräuchte, sind mehr Wohnungen in öffentlicher Hand. Überfällig sind außerdem öffentlich einsehbare Immobilienregister. Es ist ein Skandal, dass die Besitzverhältnisse bei Immobilien der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Der Verschleierung von Eigentümerstrukturen und Steuerflucht werden so Tür und Tor geöffnet.“
Der Sächsische Landtag debattierte auf Antrag der Linksfraktion zum Thema Wohnungspolitik.
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