Leipzig stellt sich 2021 erneut dem bundesweiten Wettbewerb um den Titel „Hauptstadt des fairen Handels“. Mit Aktionen rund um das 10-jährige Jubiläum als Fairtrade Town im September und der städteübergreifenden Zusammenarbeit mit der Steuerungsgruppe der Nachbarstadt Markkleeberg will die Stadt in diesem Jahr besonders punkten.
Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal und die neue Leiterin des Referates Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz, Simone Ariane Pflaum, stellten die Bewerbung gemeinsam mit Vertretern des Netzwerks „Leipzig handelt fair“ am Freitag vor.
„2015 wurde unsere Arbeit mit einem Preisgeld von 12.500 Euro gewürdigt, 2019 waren es 20.000 Euro“, so Rosenthal. Unter hundert Bewerbern unter den ersten fünf zu landen und damit ein ordentliches Preisgeld nach Leipzig zu holen, spornt natürlich an.“ Eingesetzt wird das Preisgeld zur weiteren Unterstützung des Fairtrade-Gedankens.
Der neuen Referatsleiterin Simone Ariane Pflaum ist das Engagement der Leipzigerinnen und Leipziger für den fairen Handel nicht unbekannt: „Leipzig macht besonders durch seine intensive Kooperation von Stadtverwaltung und zivilgesellschaftlichen Akteuren auf sich aufmerksam. Das findet in Fachkreisen große Anerkennung und das möchte ich unbedingt weiterführen.“
„Wir reichen in diesem Jahr fünf Beiträge als Gemeinschaftsprojekte von Leipzig und Markkleeberg ein“, erläutert Martin Finke vom Eine Welt e.V. Leipzig, der die Koordination des Netzwerks „Leipzig handelt fair“ übernommen hat. Dazu gehört die Straßenbahn, die mit einer großen Außenbeklebung „Fairer Handel verbindet“ ein Jahr lang vorzugsweise auf der Linie 11 zwischen Leipzig, Markkleeberg und Schkeuditz unterwegs war.
Ebenfalls in der Bewerbungsmappe ist das Fair Fashion Lab, eine Initiative von Händlern, Modedesignern, Vereinen und Engagierten, die nachhaltige Mode in Leipzig voranbringen. Mit großem Erfolg hat die Initiative 2020 bereits die zweite Ausgabe der „Fashion Revolution Night“ in der Moritzbastei organisiert – eine faire Modeschau und einen Wettbewerb zu nachhaltigem Schmuck. Außerdem fließen die Runderneuerung der Netzwerk-Homepage www.leipzig-handelt-fair.de mit einem fairen Einkaufsführer, ein landesweites Videoprojekt und ein thematisches Radwanderkino zwischen Leipzig und Markkleeberg in die Bewerbung ein.
Erschwert wurde die aktuelle Bewerbung durch die Corona-Pandemie. „Vielfach konnten Aktionen, die in Präsenz geplant waren, nicht oder nur eingeschränkt beziehungsweise online durchgeführt werden. Das gilt aber gleichermaßen für alle Wettbewerbsteilnehmer, so dass die Chancengleichheit gewahrt ist“, begründet Heiko Rosenthal, warum die Stadt dennoch zuversichtlich in den Wettbewerb startet.
Hinzu kommt, dass die Umstellung der Beschaffung städtischer Ämter auf nachweislich faire Produkte weiter vorangebracht werden konnte. Und auch die gemeinsame Aktion von Stadtverwaltung, Leipziger Gruppe, Fußballverband Stadt Leipzig e.V. und Leipziger Vereinen zur Einführung fair gehandelter Bälle in Leipziger Schulen und Jugendmannschaften wurde erfolgreich fortgesetzt.
Den Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ richtet die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) im Auftrag des BMZ seit 2003 alle zwei Jahre aus. 2021 werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 250.000 Euro ausgelobt. Die Preisträger werden im September bekanntgegeben.
Weitere Informationen unter www.leipzig-handelt-fair.de
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