Gemeinsam mit der Beigeordneten des Landkreises Bautzen, Birgit Weber, sowie dem Bürgermeister von Doberschau-Gaußig, Alexander Fischer, hat Staatsminister Thomas Schmidt heute (15. Juli 2021) den grundhaft ausgebauten Siedlungsweg im Ortsteil Gnaschwitz eingeweiht.
Der Ausbau wurde möglich im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens, bei dem rund 373 Hektar Land neuen Besitzern und Zwecken zugeordnet werden. Der Weg ermöglicht künftig den Zugang zu den anliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Außerdem hat er eine regional bedeutende Funktion für die Naherholung.
Bisher wurden im Rahmen der Flurbereinigung Gnaschwitz sechs Wegebaumaßnahmen sowie eine ökologische Ausgleichsmaßnahme umgesetzt. Die Gesamtkosten dafür lagen bei 1,55 Millionen Euro. Der nun auf einer Länge von rund 1,7 Kilometern als Betonpflasterweg fertiggestellte Siedlungsweg kostete rund 700 000 Euro.
Der Bau wurde auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts mit 80 Prozent der Kosten aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes – GAK“ unterstützt. Die verbleibenden 20 Prozent tragen die Gemeinde Doberschau-Gaußig und die Agrargenossenschaft Gnaschwitz e.G. je zur Hälfte
„Die Flurbereinigung ist ein wichtiges Instrument in der ländlichen Entwicklung, das zeigt dieses Beispiel in Gnaschwitz sehr deutlich«, so der Minister. »Ein funktionierendes Wegenetz unterstützt die Landwirtschaft, trägt zur Lebendigkeit und Attraktivität der Orte bei und steigert so ihre Lebensqualität. Wichtig ist, dass engagierte Bürger, die Gemeindevertretungen sowie die Landwirtschafts- und Forstbetriebe eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Hier in Gnaschwitz ist das gelungen, dafür gilt es, Dank zu sagen.“
Hintergrund:
Die Flurbereinigung oder -neuordnung ist ein Instrument der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE), das immer dann eingesetzt wird, wenn ländliche Grundstücke großräumig neu geordnet werden müssen. So können zahlreiche Vorhaben im ländlichen Raum nur dann umgesetzt werden, wenn damit eine Neuordnung des Grund und Bodens verbunden ist.
Gleichzeitig werden in den Verfahren viele Investitionen getätigt, etwa zum Ausbau der Infrastruktur, für Hochwasserschutzmaßnahmen, für die Neuordnung von Strukturen in Braunkohlefolgelandschaften, aber auch zur Schaffung von Biotopverbünden. Derzeit werden in Sachsen ca. 250 Flurneuordnungsverfahren mit einer Gesamtfläche von 196 000 Hektar durchgeführt.
Eine sächsische Besonderheit ist es, dass nicht eine Behörde, sondern die betroffenen Eigentümer im Verfahrensgebiet selbst bestimmen, welche Maßnahmen im Verfahren geplant und umgesetzt werden. Dies sichert eine hohe Akzeptanz der Vorhaben und des gesamten Flurbereinigungsverfahrens.
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