Heute hat in Pirna die erste eigenständige Interventions- und Koordinierungsstelle für Opfer von häuslicher Gewalt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und damit die 9. Interventions- und Koordinierungsstelle im Freistaat Sachsen eröffnet.
Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung kann damit gemeinsam mit dem Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die Situation von gewaltbetroffenen Personen und deren mitbetroffenen Kindern weiter verbessern. Dazu soll auch neben der proaktiven Beratung eine Zusammenarbeit mit der Aufnahmeeinrichtung des Freistaates Sachsen für gewaltbetroffene geflüchtete Frauen in Grillenburg beitragen. Zukünftiger Träger der Interventions- und Koordinierungsstelle wird das Deutsche Rote Kreuz e.V.
Gleichstellungsministerin Katja Meier: „Bereits vor Corona zeigte sich deutlich, dass unser Unterstützungs- und Hilfesystem in Sachsen ausgebaut werden muss. Menschen, die Gewalt in ihrem eigenen Zuhause erleben, brauchen schnelle und unkomplizierte Hilfe. Es ist unser Ziel, dass jede Person, der häusliche Gewalt widerfährt, unabhängig von ihrem Wohnort schnell Beratung erhält und Auswege aufgezeigt bekommt. Ich freue mich sehr, dass in Zusammenarbeit mit dem Landkreis nun auch in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge eine eigenständige Anlaufstelle für gewaltbetroffene Personen und deren Kinder geschaffen wird.“
Landrat Michael Geisler: „Durch die Etablierung einer eigenständigen Interventions- und Koordinierungsstelle in unserem Landkreis gelingt es noch intensiver und gezielter auf die Belange der Betroffenen von häuslicher Gewalt einzugehen und sie mit Hilfe des regionalen Netzwerks gut zu unterstützen. Ich bedanke mich bei dem Sozialdienst katholischer Frauen e. V. für die in der bisherigen Außenstelle geleistete Arbeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und wünsche dem neuen Träger, dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Pirna e. V., viel Erfolg!“
Im Jahr 2020 registrierte die sächsische Polizei 9.235 Fälle häuslicher Gewalt in Sachsen, wobei die Zahl im Vergleich zu den vergangenen Jahren erneut leicht stieg. Laut Koalitionsvertrag 2019 – 2024 ist es Ziel der sächsischen Landesregierung, in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt eine eigenständige Interventions- und Koordinierungsstelle zu etablieren.
Mit dem Haushaltsbeschluss für die Jahre 2021/2022 wurde deutlich mehr Geld für die sichere Unterbringung und Beratung von Betroffenen, aber auch für die Beratung von gewaltausübenden Personen zur Verfügung gestellt.
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