Thüringen startet heute einen „Reparaturbonus“ für Elektrogeräte. Getreu dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen“ gibt es einen staatlichen Zuschuss, wenn Geräte repariert werden. Auf Antrag erstattet die Verbraucherzentrale die Hälfte der Kosten, „und zwar bis zu 100 Euro pro Haushalt noch in diesem Jahr“.

Unter www.reparaturbonus-thueringen.de steht ein Antragsformular zur Verfügung, das mit Rechnung und Zahlungsnachweis elektronisch oder postalisch eingereicht werden muss. Danach überweist die Verbraucherzentrale den Bonus zurück.

Dazu erklärt Franz Sodann, Sprecher der Linksfraktion für Verbraucherschutzpolitik:

„Das ist eine charmante Idee von unseren Nachbarinnen und Nachbarn in Thüringen. Die Staatsregierung sollte ihnen unbedingt nacheifern und ebenfalls ein solches Programm auflegen. Es ist immer ein Ärgernis, wenn die Waschmaschine oder der Geschirrspüler kaputtgeht – gerade bei etwas älteren Geräten scheinen die Reparaturkosten dann im Vergleich zum Neukauf oft unverhältnismäßig hoch zu sein. Also schrecken viele Verbraucherinnen und Verbraucher vor einem Reparaturauftrag zurück. Wer weder Geld für eine Reparatur noch für ein Neugerät übrighat, steckt doppelt in der Klemme.

Gleichzeitig werden viele Ressourcen verschwendet, wenn massenhaft Altgeräte im Schrott landen, obwohl sie wieder ertüchtigt werden könnten. Anreizen für Reparaturen würden auch dem fatalen Trend entgegenwirken, dass Elektrogeräte immer kürzere Lebenszeiten haben.

Ein Reparaturbonus hätte viele Vorteile. Er würde vielen Menschen unter die Arme greifen, Haushalte gezielt helfen, zum Schutz der Umwelt beitragen und, nicht zu vergessen, die örtlichen Handwerksbetriebe stärken, die sich dann über mehr Aufträge freuen könnten. Die volle Wirkung kann das Programm jedoch nur entfalten, wenn es wie in Thüringen ein unkompliziertes Antrags- und Nachweisverfahren gibt.“

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