Rund 170 Beschäftige der Autohäuser von Stern Auto, Volkswagen und Audi folgten Montag und Dienstag dem Aufruf der IG Metall Leipzig und legten zeitweise die Arbeit nieder. Die Aktionen fanden im Rahmen der Tarifrunde für das Kfz-Handwerk statt und sind Teil der zweiten Warnstreikwelle.
Die IG Metall rief die Ausweitung der Arbeitsniederlegungen aus, nachdem die dritte Tarifverhandlung mit dem Kfz-Arbeitgeberverband (Tarifgemeinschaft Mitteldeutsche Kraftfahrzeuggewerbe) am 9. Juni ergebnislos blieb.
Die IG Metall fordert vier Prozent mehr Entgelt für 12 Monate und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen. Die Arbeitgeber legten ein Angebot vor, das die IG Metall als Provokation zurückwies.
Das Angebot der Arbeitgeber: Ab August 2022 1 Prozent mehr auf die Tabelle, 300 Euro Corona-Prämie im August 2021, für Auszubildende nur bis 75 Euro; in den Monaten Juni und Juli 2021 nichts – bei einer Laufzeit von 24 Monaten.
„Die Botschaft ist eindeutig: Die Beschäftigten sind entschlossen, für ihre Forderungen zu kämpfen“, sagte Steffen Reißig, IG Metall Leipzig am Dienstag. „Die Arbeitgeber haben es nun in der Hand, für vernünftige Lösungen am Verhandlungstisch zu sorgen. Die IG Metall Leipzig wird den Druck in der kommenden Woche nochmal erhöhen“, so Reißig weiter.
Der nächste Verhandlungstermin ist für den 25. Juni vereinbart.
Hintergrund:
Die IG Metall verhandelt mit der Tarifgemeinschaft Mitteldeutsches Kraftfahrzeuggewerbe, der sich vor allem die großen Firmen und Niederlassungen, jedoch weniger als ein Drittel aller Betriebe, durch direkte Tarifbindung angeschlossen haben. Von einem Neuabschluss der Tarifverträge könnten dennoch rund 37.000 Beschäftigte in 3.400 Betrieben profitieren, da sich diese Kfz-Betriebe an den Tarifergebnissen der Branche orientieren. Damit soll Bewegung in die bundesweit laufenden Tarifverhandlungen kommen.
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