Zur Ankündigung von Ministerpräsident Kretschmer, dass sich ab sofort in Sachsen auch Kinder ab 14 Jahren in einem Impfzentrum impfen lassen können, erklärt Linksfraktionschef Rico Gebhardt: „Die Kommunikation des Ministerpräsidenten verunsichert Eltern, die nun das Gefühl haben, schnell entscheiden zu müssen, ob sie ihre Kinder impfen lassen wollen oder nicht. Für sie wäre ein persönliches Beratungsgespräch beim Kinderarzt hilfreich, was die Mediziner in den Impfzentren gar nicht leisten können.“
„Das Deutsche Rote Kreuz als Betreiber der Impfzentren war zudem nicht über die Pläne des Ministerpräsidenten informiert und hat dementsprechend keine Vorkehrungen getroffen. Es kann also in dieser Woche sicher noch keine Terminvergabe für die Heranwachsenden über die Impfportale geben, obwohl der Ministerpräsident diesen Eindruck vermittelt. Was sagt eigentlich die zuständige Ministerin dazu?
Zwar hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Impfstoff für Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen, aber weder die Ständige Impfkommission (STIKO) noch die Sächsische Impfkommission haben bisher Empfehlungen für das Impfen von Kindern ausgesprochen. Es wird nicht erwartet, dass die STIKO überhaupt eine pauschale Impfempfehlung für Heranwachsende aussprechen wird.
Der Ministerpräsident sollte sich nicht anmaßen, entgegen der zuständigen Gremien zu agieren und Entscheidungen zu treffen, die einer gründlichen medizinischen und ethischen Abwägung bedürfen. Wir sind in der Pandemie inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem wohl überlegtes Handeln geboten ist. Im Übrigen würde ich meine Kinder impfen lassen, sobald der Impfstoff für ihre Altersklasse freigegeben ist und unsere Kinderärztin keine Einwände hat.“
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