Bundesumweltministein Svenja Schulze hat am Dienstag (8.6.) die Nationale Wasserstrategie vorgestellt. Dazu Sachsens stellvertretender Ministerpräsident, Minister Wolfram Günther: „Ich begrüße den Ansatz, Wasser als zentrales Element der Daseinsvorsorge zu betrachten, die Aufgaben von Bund, Ländern und Kommunen zusammenzudenken und die Bedeutung von Wasser für Mensch, Natur und als Wirtschaftsfaktor unter den Bedingungen des Klimawandels neu zu beschreiben.“
„Offen ist die Frage, ob die Entschlossenheit des Bundes ausreicht, zur Lösung längst auftretender, ganz realer Probleme vor Ort beizutragen.
Sachsen ist mit Trockenheit, Hitzeperioden und Extremniederschlägen stark vom Klimawandel betroffen. Die Dürrejahre 2018, 2019 und 2020 haben das sächsische Talsperrensystem, die Wasserversorgung insgesamt, aber auch Land- und Forstwirtschaft an ihre Grenzen gebracht und wirken noch immer in Form niedriger Grundwasserstände nach. Gleichzeitig hat Sachsen in den vergangenen zwanzig Jahren Hochwasserereignisse von historischem Ausmaß erlebt.
Die Bürgerinnen und Bürger werden auch in Zukunft auf eine verlässliche und bezahlbare Versorgung mit Wasser bauen können. Damit Mensch und Natur die Ressource Wasser weiter zur Verfügung steht, begegnen wir den Auswirkungen des Klimawandels mit einer Vielzahl von Maßnahmen. Wir müssen das sächsische Talsperrensystem härten und gleichzeitig mehr Wasserrückhalt in der Fläche erreichen.
Hier kommt der Landwirtschaft eine große Rolle zu, aber auch den Kommunen, wo begrünte Dächer und die Fähigkeit von Wegen und Plätzen, Wasser aufzunehmen und ans Grundwasser abzugeben, einen wichtigen Beitrag leisten können. Zudem sind renaturierte Flussauen mit ihrer Funktion für den natürlichen Hochwasserschutz ein integraler Bestandteil für den Umgang mit Wasser in der Fläche. Und in Kürze werden wir eine Grundsatzkonzeption „Wasserversorgung 2030“ und eine Strategie „Wasserrückhalt in der Fläche“ vorlegen.
Zu einer Wasserstrategie gehört aber auch die Verbesserung des Gewässerzustands und die Reduzierung von Nähr- und Schadstoffeintrag ins Grundwasser. In den Bergbauregionen haben wir zudem als Folge des jahrzehntelangen Eingriffs in die Grundwasserverhältnisse einen schwer gestörten Wasserhaushalt. Hier verfolgen wir das ehrgeizige Ziel eines sich künftig wieder weitgehend selbstregulierenden Wasserhaushalts. Die Heilung dieser Eingriffe wird Jahrzehnte Zeit und etliche Milliarden Euro brauchen. Erfolgreicher Strukturwandel und Perspektiven für Mensch, Natur und Wirtschaft in den Revieren kommen ohne Wasser nicht aus.“
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