Am Samstagabend des 19. Juni veranstaltete die Basisgewerkschaft Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig eine Fahrraddemo mit dem Motto „Keine Kündigung bei Domino’s Pizza!“. Auslöser war die Kündigung eines Lieferfahrers, welcher sich für bessere Arbeitsbedingungen engagiert hatte und kurze Zeit später eine Kündigung aus „betriebsbedingten Gründen“ erhielt. Die Rechtmäßigkeit der Kündigung wird von der FAU Leipzig angezweifelt.
Die Fahrraddemo startete in der Nähe der Domino’s Filiale in Connewitz, hatte zwei Zwischenkundgebungen vor den Filialen in der Südvorstadt sowie Zentrum-West und fand schließlich vor der Filiale in Plagwitz ihren Abschluss (zum Video). Es nahmen am Höhepunkt bis zu 150 Personen an der Fahrraddemo teil.
Dem Konflikt und damit der Kündigung ging eine Unterschriftenliste voraus, mit welcher das Team der betreffenden Filiale grundlegenden Arbeitsschutz in Form von Corona-Schnelltests am Arbeitsplatz einforderte. Einen Tag nachdem die Geschäftsleitung auf die Liste aufmerksam wurde, kündigt man dem betroffenen Fahrer aus „betriebsbedingten Gründen“. „Ich wurde von der plötzlichen und unerwarteten Kündigung völlig kalt erwischt. Wir haben doch nur die uns zustehenden Schnelltests gefordert und kurz darauf muss ich ohne Vorwarnung gehen. Es fällt mir schwer, hier an Zufall zu glauben“, so der betroffene Lieferfahrer.
Am Tag der Demo äußerten sich neben dem Betroffenen selbst auch andere Stimmen und sprachen ihre Solidarität aus. So gab es unter anderem ein Grußwort von ehemaligen Beschäftigten von „Durstexpress“ sowie einen Redebeitrag der FAU-Betriebsgruppe „Dominoeffekt“, welche im Zuge des Konfliktes gegründet wurde und auf der Demonstration erstmals öffentlich auftrat. „Wir stehen hinter unserem Kollegen und werden ein derartiges Vorgehen gegen uns als Team nicht einfach so hinnehmen“, äußerte sich ein Kollege des Fahrers.
Die Betriebsgruppe hatte sich gegründet, um auf die arbeitsrechtlichen Missstände im Betrieb aufmerksam zu machen und diese zu beheben. Neben der Rücknahme der Kündigung stellt die Gruppe weitere Forderungen an ihren Arbeitgeber, welche in Form eines offenen Brief verlautet wurden.
„Der heutige Tag war für uns ein Erfolg. Das kann aber trotzdem nur der Anfang sein. Wir werden weitere Protestaktionen durchführen, bis die Arbeiter/-innen bei Domino’s endlich ihre grundlegenden Rechte wahrnehmen können“, so Max Fuchs, Pressesprecher der FAU Leipzig.
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