Der Freistaat Sachsen liegt bei den Corona-Erstimpfungen pro Kopf laut Robert-Koch-Institut erneut bundesweit auf dem letzten Platz, bei der Gesamtzahl verabreichter Impfdosen im unteren Drittel – obwohl der Freistaat neben dem Saarland überproportional Impfstoffe zugeteilt bekommen hat.
Dazu erklärt der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst: „Auch wenn sich Gesundheitsministerin Petra Köpping ausdauernd selbst lobt – die Zahlen zeichnen ein anderes Bild: Sachsen ist bei den Erstimpfungen erneut Schlusslicht in ganz Deutschland, bei der Gesamtzahl der Impfungen nicht einmal Mittelmaß. Das ist schlichtweg nicht akzeptabel.
Schließlich wissen wir mittlerweile, dass bereits die Erstimpfung das Infektionsrisiko um die Hälfte bis zwei Drittel reduzieren kann. Da hilft es auch nicht, auf die vergleichsweise hohe Zweitimpfungsquote zu verweisen. Angesichts der regional immer noch hohen Infektionszahlen in Sachsen muss es endlich mehr Tempo bei den Erstimpfungen geben.
Deshalb brauchen wir einen sächsischen Impfgipfel mit Vertretern von Rotem Kreuz, Haus- und Fachärzten, Betriebsärzten, Krankenhäusern und kommunalen Entscheidungsträgern. Ziel muss es sein, die vielen ungenutzten Impfdosen in Sachsen endlich schnell zu verabreichen.
Die Zeiten, in denen aufgrund unzuverlässiger Lieferungen eine großzügige zeitliche Sicherheitsreserve geplant werden musste, sind längst vorbei. Es sollte auch darüber nachgedacht werden, die Zeitdauer zwischen Erst- und Zweitimpfung im Rahmen der vorhandenen Zulassung zu strecken, um mehr Erstimpfungen zu ermöglichen.
Der Freistaat Sachsen sollte von den besten Bundesländern lernen. Ministerin Köpping muss sich ehrlich eingestehen, dass sie bei ihren Entscheidungen professionelle Hilfe durch Experten braucht. Politischer Stolz sollte einer Beschleunigung der sächsischen Impfkampagne nicht im Wege stehen.“
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