Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und das Bundesverkehrsministerium (BMVi) haben am Freitag (28.5.) fünf sächsische Wasserstoff-Großprojekte für eine Förderung im Rahmen eines gemeinsamen europäischen IPCEI-Wasserstoffprojekts ausgewählt (IPCEI – Important Projects of Common European Interest).
Im Interessenbekundungsverfahren konnten sich der Fernleitungsnetzbetreiber Ontras, die Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, EDL Anlagenbau, Sunfire und Vitesco Technologies mit ihren Bewerbungen erfolgreich durchsetzen und wurden von der Bundesregierung bei der Europäischen Kommission mit insgesamt 250 Millionen Euro zur Förderung vorgeschlagen.
„Mit der Errichtung einer Wasserstoff-Startinfrastruktur wird nun die Grundlage für den Markthochlauf von grünem Wasserstoff gelegt. Insbesondere mit dem Blick auf ambitioniertere Treibhausgasminderungsziele sind die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff und der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien hochwichtig, um Klimaneutralität zu erreichen. Die Auswahl der sächsischen Projekte beweist das Innovationspotenzial sächsischer Unternehmen und zeigt einmal mehr, dass der Freistaat Sachsen im Bereich Wasserstoff eine tragende Rolle spielen kann“, kommentierte der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther den Erfolg der sächsischen Projekte.
Für die ausgewählten Projekte erfolgt nun eine rasche Vernetzung mit den Projekten der anderen 22 am IPCEI-Projekt teilnehmenden Mitgliedsstaaten im Rahmen eines europäischen Match-Making-Prozesses. Die finale Entscheidung über die Förderung wird die Europäische Kommission 2022 fällen.
Damit die langfristigen energie- und klimapolitischen Ziele der Europäischen Union, Deutschlands und des Freistaat Sachsen im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris und den Zielen des europäischen Green Deal erreicht werden können, ist eine weitgehende Abkehr von fossilen Energieträgern in allen Sektoren notwendig. Für den Freistaat stellt Wasserstoff dabei eine große industriepolitische Chance dar, um die Defossilisierung ökonomisch, ökologisch und sozial gerecht voranzutreiben, Vorreiterpositionen in einem globalen Zukunftsmarkt zu sichern und Wertschöpfung in Sachsen zu schaffen.
Im Rahmen des IPCEI-Interessenbekundungsverfahren des BMWi und BMVi zur geplanten Förderung im Bereich Wasserstofftechnologien und -systeme wurde bundesweit eine Vielzahl von Projekten eingereicht. Ausgewählt wurden nun fünf strategisch wichtige sächsische Projekte und als relevant zum Aufbau und Markthochlauf einer Wasserstoffwirtschaft im europäischen Kontext eingestuft. Die sächsischen Vorhaben konnten insbesondere durch ihren länderübergreifenden Ansatz zusammen mit Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern überzeugen.
Der Aufbau einer vernetzten Wasserstoffinfrastruktur soll durch die der EU vorgeschlagenen Projekte der Unternehmen Ontras und der LVV-Gruppe aus Leipzig gelingen. Angebunden an diese Infrastruktur möchte das Unternehmen EDL die weltweit erste Anlage zur Erzeugung von nachhaltigem, synthetischem Kerosin im Industriemaßstab in Sachsen errichten. Zudem werden die empfohlenen Projekte der Unternehmen Sunfire und Vitesco Technologies ihre Kompetenzen zur Produktion hocheffizienter Elektrolyseure einbringen.
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