Für die rund 110.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin (rund 60.000) und Brandenburg (rund 50.000) wurde am 19. Mai – vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien – ein Ergebnis erreicht. Das Thema Angleichung bleibt dabei auf der Agenda.
Der Berlin-Brandenburger Arbeitgeberverband VME hat sich neben der Übernahme des Pilotabschlusses in NRW zusätzlich verpflichtet, mit der IG Metall einen tariflichen Rahmen für betriebliche Angleichungsschritte bis zum 30. Juni zu schaffen. Am 11. Mai hatte die IG Metall dieses Ergebnis mit dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME ebenfalls erzielt.
„Auch mit dem VME haben wir in der heutigen Verhandlung vereinbart, für den Einstieg in betriebliche Angleichungsprozesse bis 30. Juni 2021 einen tariflichen Rahmen zu schaffen“, berichtet Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und IG Metall Bezirksleiterin Berlin-Brandenburg-Sachsen. „In diesem tariflichen Rahmen soll festgelegt werden, in welchen Grenzen sich die Betriebsparteien bewegen dürfen. Diesem Ergebnis müssen die Tarifkommissionen im Bezirk noch zustimmen. Seit Jahrzehnten wird um die Frage der Angleichung hart gekämpft. Der hohe Druck aus den Betrieben hat dazu geführt, dass die Arbeitgeber sich einer Lösung zur Angleichung nicht weiter verweigern konnten.“
„Sollte ein solcher tariflicher Rahmen für die Angleichung allerdings nicht zustande kommen, werden wir unsere Strategie dahin ausrichten, dann Haus für Haus Lösungen für die Angleichung zu erstreiten.“
Die Übernahme des Pilotergebnisses aus Nordrhein-Westfalen setzt sich aus einer Sonderzahlung (Corona-Prämie) von 500 Euro (Auszubildende 300 Euro) und einer jährlichen Sonderzahlung, dem so genannten Transformationsgeld, zusammen. Dieses wird erstmalig im Februar nächsten Jahres in Höhe von 18,4 Prozent des monatlichen Bruttogehaltes gezahlt. Ab 2023 steigt die Zahlung dann auf 27,6 Prozent eines Monatsentgeltes.
Für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sieht der Tarifabschluss längerfristige Regelungen zur kollektiven Arbeitszeitabsenkung vor.
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen hat sich mit den Arbeitgebern außerdem auf eine Rahmenregelung für betriebliche Zukunftstarifverträge geeinigt. „Statt nur auf eine Krise zu reagieren, können Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Betrieb den industriellen Wandel aktiv gestalten“, sagte Bezirksleiterin Birgit Dietze.
Die Erklärungsfrist für das Verhandlungsergebnis endet am 31. Mai 2021. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. September 2022. Die Tarifkommissionen der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen müssen diesem Ergebnis noch zustimmen.
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