Am Wochenende des 08. und 09. Mai von Samstag 14 bis Sonntag 18 Uhr werden die Seebrücke Leipzig, das Medinetz Leipzig und Protest- Action No More Border Crimes eine Mahnwache mit verschiedenen Programmpunkten auf dem Opernplatz abhalten. Damit wollen die Aktivist/-innen erneut auf die Situation in den Lagern an den EU-Außengrenzen aufmerksam machen. Das Bündnis fordert die sofortige Auflösung der Lager und die Evakuierung aller dort lebenden Menschen.
„Am Anfang wurde immer gesagt, dass die Lager an den europäischen Außengrenzen nur eine Notlösung seien, bis eine Vereinbarung zwischen den EU-Mitgliedsstaaten gefunden wird. Die Notlösung ist jedoch ein Dauerzustand geworden, an den sich die Öffentlichkeit gewöhnt zu haben scheint. So werden Menschen jahrelang in Camps eingesperrt, ohne dass sie je ein Verbrechen begangen hätten. Deren einziges ‘Vergehen’ ist, dass sie in Europa Schutz suchen. Dennoch werden Betroffene gezwungen, in dieser unmenschlichen Situation zu leben. Diese Unterdrückung ist gewollt und sie soll der Abschreckung dienen.“ sagt Sarah von No More Border Crimes.
In den überfüllten Lagern gibt es deutlich zu wenig sanitäre Anlagen, Verpflegung und medizinische Versorgung. Dazu kommen extreme Wetterbedingungen ohne Schutzmöglichkeiten, welche Betroffene nicht nur körperlich weiter belasten, sondern auch emotional. Immer wieder wird über die drastische Verschlechterung der mentalen Gesundheit von Menschen vor Ort berichtet.
„Betroffenen vor Ort werden sämtliche Menschenrechte verwehrt. Die sogenannte Asylpolitik Europas hat nicht nur auf allen menschenwürdigen Ebenen versagt, sondern sie ist auch noch darauf ausgelegt, das Leid von Menschen zu vergrößern. Durch diese rassistische Politik lässt die EU jeden Tag bewusst Menschen an ihren Außengrenzen sterben und verschließt die Augen vor ihren eigenen Verbrechen. Diese Situation darf nicht weiter so hingenommen werden.“ so Johanna Dechend von der Seebrücke Leipzig.
Daher spricht sich das Kollektiv für die sofortige Evakuierung aller Lager an den europäischen Außengrenzen, eine dezentrale und würdige Unterbringung aller Menschen und sichere Fluchtwege aus. Die Stadt Leipzig hat sich 2019 zum „Sicheren Hafen“ erklärt, genau wie über 240 Städte und Kommunen in Deutschland auch. Damit wollen sie sich mit Schutzsuchenden solidarisieren. Auf eben solche Bekundungen werden nun Taten gefordert, denn es geht um Menschenleben.
Es wird dazu eingeladen, den Versammlungen am 08/09.05.2021 beizuwohnen und mit uns auf die Straße zu gehen.
Vor Ort wird selbstverständlich für die Einhaltung der gängigen Hygiene-Standards samt Abstand und Maskenpflicht gesorgt.
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