Am 28. Mai 2021 um 16 Uhr lädt die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig ein zu einer Gesprächsrunde, die sich dem über 100jährigen jüdischen Juristen Benjamin B. Ferencz widmet. Im Rahmen von „Leipzig liest extra“ wird die Diskussion live aus der Akademie in Fernsehqualität gestreamt.
Zu Gast sind u.a. Constantin Goschler und Akademiemitglied Dan Diner, der für seine aktuelle Publikation „Ein anderer Krieg. Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935–1942“ gerade für einen Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist. Auf dem Podium sitzen außerdem Marcus Böick und Julia Reus, es moderiert Juliane Victor. Unter dem Titel „Make Law Not War“ wird Ferenczs Weg vom Ankläger im Nürnberger Einsatzgruppenprozess zum späteren Vorkämpfer für das Völkerrecht nachgezeichnet. Ferencz selbst wird eine Videobotschaft schicken.
Der juristische Umgang mit Krieg und staatlichen Gewaltverbrechen steht im Zentrum des Wirkens von Benjamin B. Ferencz, dem die im Akademieprojekt „Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen“ entstandene Quellenedition „Kriegsverbrechen, Restitution, Prävention. Aus dem Vorlass von Benjamin B. Ferencz“ gewidmet ist. Der 1920 geborene amerikanisch-jüdische Jurist beteiligte sich an der Verfolgung der deutschen Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs, wirkte als Ankläger in einem der Nürnberger Nachfolgeprozesse und war im Anschluss über viele Jahre mit der Restitution und Entschädigung für jüdische Opfer des Nationalsozialismus befasst.
Seit den 1970er Jahren setzte er sich für die Neugestaltung des Völkerstrafrechts ein und avancierte zur Symbolfigur für die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs. Die Herausgeber des Bands geben im Livestream Einblicke in das Leben und Wirken des Vorkämpfers für das Völkerrecht.
Livestreamlink und weitere Informationen unter www.saw-leipzig.de/ferencz.
Youtube-Kanal der Akademie: https://www.youtube.com/channel/UC7HrkLhRnXelGP2ARJp76nQ
Livestream in Kooperation mit der Hochschule Mittweida.
Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen – ein Projekt im Akademienprogramm, das als derzeit größtes geistes- und kulturwissenschaftliches Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland von Bund und Ländern getragen wird.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Archiv jüdischer Geschichte und Kultur. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. v. Dan Diner
Band 4: Kriegsverbrechen, Restitution, Prävention. Aus dem Vorlass von Benjamin B. Ferencz. Hrsg. v. Constantin Goschler, Marcus Böick u. Julia Reus
https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/geschichte/zeitgeschichte-ab-1949/54407/kriegsverbrechen-restitution-praevention
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