Am Montag, 3. Mai 2021, beginnt die Klausur des Haushalts- und Finanzausschusses. Hier sollen richtungsweisende Vorschläge zur anstehenden Debatte im Sächsischen Landtag mit Blick auf die Verabschiedung des Doppelhaushaltes vorbereitet werden.
Ver.di befürchtet, dass die im Koalitionsvertrag verankerten Vorhaben, die „Betreuungssituation in den Kindertageseinrichtungen weiter zu verbessern“ und „Fehlzeiten wegen Urlaub, Weiterbildung oder Krankheit ab 2022 schrittweise bei der Berechnung des Personalschlüssels zu berücksichtigen“, nicht eingelöst werden.
„Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass es zum wiederholten Male versäumt wird, der frühkindlichen Bildung einen herausgehobenen Stellenwert einzuräumen“, befürchtet Landesbezirksleiter Oliver Greie.“ Es komme darauf an, die Attraktivität des Erzieherberufes zu erhöhen.
„Indikatoren für die Attraktivität eines Berufes sind neben den finanziellen Aspekten auch die Bedingungen, unter denen wir arbeiten. Hier gibt es seit Jahren ein Manko bei den Personalbemessungen in den Einrichtungen. Die Folgen spüren nicht nur die Erzieherinnen, sondern auch die Kinder“, sagt Greie.
Paul Schmidt, bei ver.di für den Sozial- und Erziehungsdienst verantwortlicher Fachbereichsleiter, verweist auf einen weiteren Aspekt: „Die massiven Einnahmeverluste infolge der Pandemie können nicht als Begründung für die angespannte Personalsituation herhalten. Es sind vielmehr die Versäumnisse der Vergangenheit, die jetzt besonders deutlich werden.“
„Natürlich werten wir es als durchaus positiv, dass der Doppelhaushalt mehr Geld für den Ausbau der sozialen Unterstützung an Kindertagesstätten und Schulen sowie ein erhebliches Plus bei den Investitionen vorsieht. Damit sind aber weder die zu hohen Gruppengrößen, noch die damit verbundenen Belastungen für das Personal, zu vermindern. Eine hohe Qualität in der frühkindlichen Bildung braucht gutes Personal und ausreichend Zeit und Raum. Eine weitere Verschiebung der Anpassung des Personalschlüssels kontrakariert dieses Ziel“, appelliert Oliver Greie an die politisch Verantwortlichen.
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