Der Sächsische Landtag befasste sich heute in einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft mit dem Antrag der Koalitionsfraktionen „Anpassung der sächsischen Landwirtschaft an Klimaveränderungen und zunehmende Umweltanforderungen“ (Drs 7/3831)
Dazu erklärt Volkmar Zschocke, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag:
„Die Änderungen des Klimas sind allerorts spürbar. Die Wetterbedingungen sind extremer geworden. Nach dem dritten Hitzesommer in Folge und der andauernden Trockenheit sind die Landwirtinnen und Landwirte in Sachsen in Schwierigkeiten. Ertragsausfälle nehmen zu. Auf der anderen Seite sind die Bedingungen für die Umwelt und die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft auf einem schlechten Niveau. Die Lösung eines solchen Konfliktes kann nicht der Landwirtschaft allein zugemutet werden.“
„Landwirtschaft und Politik, Beratung und Wissenschaft müssen hier an einem Strang ziehen. Mit dem Finger aufeinander zeigen, hilft nicht weiter“, warnt Zschocke. „In den meisten Vorträgen heute ist deutlich geworden, dass das Umsteuern auf nachhaltige, klimaangepasste Erzeugung den Unternehmen eine wirtschaftliche Perspektive bieten muss.“
„Die Anpassung der Landwirtschaft an die veränderten Klimabedingungen darf nicht auf Kosten der Umwelt geschehen. Die Zunahme der Umweltschutzanforderungen ist nicht neu. Auch hier ist der Handlungsbedarf groß, die Probleme in den Bereichen Biodiversität, Boden, Wasser und Luft zu beheben. Einzug in die landwirtschaftliche Praxis sollen demnach nicht nur Anpassungen der Anbaumethoden, Fruchtfolgen, der Pflanzenauswahl und in der Tierhaltung beinhalten, sondern auch die stärkere Einbeziehung von Extensivierungs- und Naturschutzmaßnahmen.
Ebenso kann die Anlage und der Schutz von Landschaftselementen, wie Hecken und Säumen, einen relevanten Beitrag insbesondere zur Verminderung von Erosion und Verdunstung leisten. Auch der Wasserrückhalt in der Fläche ist ein wichtiger Aspekt, um der Dürre zu begegnen.“
Kai Pönitz, der von der Bündnisgrünen-Fraktion eingeladene Sachverständige, unterstreicht: „Für eine bessere gesamtbetriebliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterextremen ist bei der Flächennutzung ein multifunktionaler Landschaftsansatz notwendig. Dazu gehören auch die stärkere Berücksichtigung von Umwelt- und Naturschutzaspekten.“
Weitere Informationen:
Antrag der Fraktionen CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD: „Anpassung der sächsischen Landwirtschaft an Klimaveränderungen und zunehmende Umweltanforderungen“ (Drs 7/3831)
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