Nach der heutigen Sondersitzung des Innenausschusses zum Munitionsdiebstahl bei der sächsischen Polizei erklärt Kerstin Köditz, zuständig für Innenpolitik: „Es steht der Verdacht im Raum, dass eine ganze Spezialeinheit des Landeskriminalamts außer Kontrolle geraten ist. Mein Eindruck ist, dass sich eine schwer bewaffnete Eliteeinheit verselbständigt hat.“
„Ich frage mich, wie das überhaupt möglich ist, denn in einem so sensiblen Bereich erwartet man jederzeit professionelles Handeln. Dazu gehört eine effektive Kontrolle durch übergeordnete Dienststellen. Offenbar haben die Kontrollen innerhalb des LKA vollständig versagt. Die entscheidenden Hinweise kamen schließlich von außen.
Es muss nun bei den weiteren Ermittlungen unbedingt verhindert werden, dass Informationen zurückgehalten, Dinge verschleppt oder wichtige Tatsachen übersehen werden. Ich vermisse einen effektiven Abgleich von Munition, Waffen und Waffenteilen, die bei Straftaten entdeckt werden, mit fehlender Munition, Waffen und Waffenteilen der sächsischen Polizei.
Schon seit 2019 ist durch meine Kleine Anfrage bekannt, dass der verurteilte Nordkreuz-Mitgründer Marko G. 102 Schuss Munition aus sächsischen Beständen besaß. Damals blieben die Hintergründe unklar. Es muss dringend geklärt werden, welche Verbindung hier besteht – und ob wir es nicht sogar mit mehreren Munitionsaffären und weiteren Tätern zu tun haben.“
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