Mit Aktionen, einem ersten Warnstreik und einem zentralen bundesweiten Tarifauftakt per Livestream hat die IG Metall am 1. März ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Nachdruck verliehen. Auch nach drei Verhandlungsrunden mit den Arbeitgeberverbänden Berlin-Brandenburg (VME) und Sachsen (VSME) sind sich die Tarifparteien keinen Schritt nähergekommen.
Die IG Metall fordert für die rund 290.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein Volumen von vier Prozent, das optional für eine Entgelterhöhung oder zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann, sowie einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge.
Außerdem fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sache ein Tarifliches Angleichungsgeld, um endlich erste Schritte in der Angleichung Ost voran zu kommen. Zudem soll die Verbesserung der Übernahme der Auszubildenden sowie die Einbeziehung der dual Studierenden in den Tarifvertrag geregelt werden.
Rund 1330 Beschäftigte aus den Betrieben Handtmann Leichtmetallgießerei, GKN Driveline in Mosel, Radsystem in Mosel, Mahle in Reichenbach und Volkswagen Sachsen in Zwickau setzten mit kreativen Aktionen am 1. März eindrucksvolle Zeichen. In Leipzig beteiligten sich rund 170 Kolleginnen und Kollegen von Siemens Compressor Systems in Plagwitz und Siemens Schaltanlagenbau in Böhlitz-Ehrenberg an Auto-Korsos und Kundgebungen vor den Betrieben.
In Berlin demonstrierten 450 Kolleginnen und Kollegen – mit Maske, Abstand und Anstand – ihre Entschlossenheit bei einer öffentlichen Kundgebung am Neptunbrunnen.
Den ersten Warnstreik im Bezirk gab es am 1. März bei Mercedes Benz in Ludwigsfelde. Dort legten 300 Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht ihre Arbeit um 12.30 Uhr nieder. Mit einer Kundgebung vor dem Werktor machten sie ihrem Unmut über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, die diese bei allen Themen an den Tag legen, Luft.
„Auch die Arbeitgeber tragen gesellschaftliche Verantwortung“, sagte Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen. „Jetzt besteht die Chance, mit Schritten zur Angleichung die Zukunft zu gestalten und damit das Angleichungsthema ein für alle Mal so zu befrieden, dass die Beschäftigten sich nicht länger mit dieser offenen Frage auseinandersetzen, sondern ihre ganze Kraft in die Transformation stecken.“
Birgit Dietze zeigte sich erfreut über die große Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen trotz der gegenwärtig schwierigen Situation durch die Coronapandemie. „Die erste Welle der Warnstreiks rollt jetzt an. Wir haben in Ludwigsfelde eindrucksvoll gezeigt, dass wir – auch mit Abstand und Maske – konfliktfähig sind und bereit sind, für unsere Forderungen zu kämpfen. Ludwigsfelde, die Aktionstage in Sachsen und Berlin sind ein gelungener Anfang und Auftakt.“
Warnstreiks und Aktionen am Dienstag, 2. März, in Berlin, Brandenburg und Sachsen:
Berlin – 2. März 2021:
0.00 Uhr Warnstreikauftakt Mercedes Benz Werk Berlin, Daimlerstraße 143, 12777 Berlin
9.20 Uhr Warnstreik MAN Energy Solutions, Werktor (Haupteingang), Egellstr. 21, 13507 Berlin
9.30 Uhr Warnstreik Otis HV, ES, NL Ost, NL West, vor dem Werksgelände, Otisstr. 33, 13507 Berlin
Brandenburg – 2. März 2021:
0.00 Uhr Warnstreikauftakt bei Mahle Wustermark,vor dem Werktor, Bremer Ring 9, 14641 Wustermark
Sachsen – 2. März 2021
10.00 UhrWarnstreik Auerhammer Metallwerk, vor dem Werktor, Hammerplatz 1, 08280 Au
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