Ver.di Mitglieder kritisieren die Blockade des flächendeckenden Tarifvertrags durch kirchliche Arbeitgeber der Caritas und Diakonie. Die Leidtragenden dieser Entscheidung sind vor allem weibliche Beschäftigte. Die Gewerkschaft nimmt den Frauentag zum Anlass, Beschäftigte im Schloss Osterstein in der Senioren- und Seniorenpflegeheim gGmbH in Zwickau mit Blumen zu begrüßen.
„Wir stehen für gute Arbeitsbedingungensteht. Mit einem bundesweiten Tarifvertrag in der Altenpflege wäre es möglich gewesen, die Mindestentgelte in der Pflegebranche bis Mitte 2023 um durchschnittlich 25 Prozent zu steigern. Caritas und Diakonie haben mit fadenscheinigen Gründen dafür gesorgt, dass der flächendeckende Tarifvertrag für die Altenpflege nicht umgesetzt wird. Die Leidtragenden dieser Entscheidung sind vor allem Frauen“, sagt Simone Bovensiepen, Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Gesundheitswesen in der Zwicker Region.
Auch Bianka Zickler-Peuschel, Beschäftigte in der Pflegebranche, ist empört über die Blockade durch die christlichen Wohlfahrtsverbände. „Wir haben lange für den flächendeckenden Tarifvertrag gestritten. Caritas und Diakonie wurden dabei intensiv eingebunden, dennoch haben sie die Allgemeinverbindlichkeit letztendlich aus rein ideologischen Gründen verhindert. Für mich ist die Konsequenz, dass wir uns nur auf uns verlassen können. Wir in der Altenpflege müssen uns noch besser organisieren und uns mit ver.di stark machen, um unseren Interessen Geltung zu verschaffen.“
Beim internationalen Frauentag dürfe es nicht nur um Anteil von Frauen in Führungspositionen und ähnlichen Fragen gehen. „Gleichberechtigung ist auf allen Ebenen wichtig. Vor allem aber müssen wir die vielen Frauen im Blick haben, die nach einem harten Arbeitsleben von ihrer Rente nicht leben können. Wir streiten weiter dafür, dass die qualifizierte und anspruchsvolle Arbeit in der Altenpflege aufgewertet wird“, fordert Bovensiepen.
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