In ganz Leipzig wird an öffentlichen Plätzen an Opfer von Femiziden erinnert. „Den diesjährigen Feministischen Kampftag am 8. März nehmen wir, die Gruppe „#KeineMehr“-Leipzig, zum Anlass, um öffentlich an Frauen zu erinnern, die seit 2011 in Leipzig Opfer von Femiziden geworden sind. Zwölf Femizide haben wir recherchiert; weitere zwölf Verdachtsfälle gibt es. 24 Gedenkorte haben wir eingerichtet. 24 Frauen betrauern wir.“, so Caroline Dalibor, Sprecherin der Gruppe „#Keine Mehr“-Leipzig.
Auch auf dem Gelände der Leipziger Volkszeitung protestieren wir gegen verharmlosende und sexistische Berichterstattung.
Dazu Caroline Dalibor: „Ziel der Aktion ist es, dezentral zu erinnern, aber auch zu skandalisieren. Noch immer gibt es keine vollständige und korrekte Erfassung von Femiziden. Seit 2011 wird in Deutschland durch den Druck der Frauenhäuser in der polizeilichen Kriminalstatistik die Zahl der Tötungen von Frauen in Partnerschaften und Ex-Partnerschaften erhoben.
Laut polizeilicher Statistik kommt es jeden Tag zu einem Mordversuch und an jedem dritten Tag zu einem Mord. Die Statistiken sagen jedoch nichts über Morde außerhalb von Partnerschaften aus und erfassen Fälle an trans-Frauen nicht, die ihren Geschlechtseintrag noch nicht angleichen konnten. Auch inter- und nicht-binäre Personen können betroffen sein, wenn sie von den Tätern als Frauen gelesen werden.“
„Medienberichte verklären weiterhin Femizide als Beziehungstragödien und benennen sie nicht als das, was sie sind: misogyne, also weiblichkeitsverachtende Taten. Die tödliche Konsequenz für FLINT*-Personen im Patriarchat. Femizide stellen die extreme Zuspitzung einer Kette von Gewalttaten dar, die von sexueller Belästigung in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder Zuhause über Stalking, sexualisierte Gewalt, bis hin zum Mord reicht.“, so Caroline Dalibor abschließend.
Weitere Informationen zu Femiziden und der Aktion finden Sie im Internet unter https://keinemehrleipzig.noblogs.org und unter www.instagram.de/keinemehrleipzig
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