Zum 99. Geburtstag gratuliert Oberbürgermeister Burkhard Jung heute (2. März) der ältesten ehemaligen jüdischen Leipzigerin telefonisch. Zu dem (fast) Jahrhundertleben von Eva Wechsberg hat das Referat Internationale Zusammenarbeit gemeinsam mit der Historikerin Dr. Andrea Lorz eine jüdische Miniatur herausgebracht.
Eva Wechsberg, geboren 1922 in Leipzig, hat als Kind Antisemitismus erfahren und die Pogromnacht erlebt. 1939 konnte sie mit ihrer Familie gerade noch rechtzeitig vor der Shoah in die USA fliehen. 1996 nahm sie erstmals am Besuchsprogramm für ehemalige jüdische Leipzigerinnen und Leipziger teil. Über die Jahre hat Wechsberg Leipzig immer wieder besucht und eine tiefe Verbundenheit hat sich entwickelt.
Inzwischen ist sie aus vielen Veranstaltungen und Zeitzeugenberichten in Leipzig gut bekannt. 2018 nahm sie die lange Reise aus Los Angeles auf sich, um an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Pogromnacht teilzunehmen und schilderte eindrücklich ihre ganz persönlichen Eindrücke.
Die Miniatur erzählt am persönlichen Beispiel von Eva Wechsberg die Geschichte der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig im 20. Jahrhundert. Wechsbergs Lebensgeschichte steht stellvertretend für die Geschichte vieler ehemaliger Leipziger, denen die rettende Flucht gelungen ist, die ein neues Leben beginnen mussten und deren Sehnsucht zur eigenen Geburtsstadt eine Wiederannäherung an Leipzig ermöglicht hat.
Gerade im Jubiläumsjahr 1.700 Jahre jüdisches Leben in Leipzig steht die Miniatur exemplarisch für die Stadt Leipzig und ihre jüdische Gemeinde. Das Buch ist bereits in deutscher und wird noch in englischer Sprache vom Hentrich & Hentrich Verlag herausgegeben. Weder die Stadt Leipzig noch die Autoren profitieren finanziell von dem Buch.
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