Heute ist Weltwassertag! Anders als in der Vergangenheit kann die Landestalsperrenverwaltung Sachsen aufgrund der Corona-Pandemie leider in diesem Jahr ihre Anlagen nicht für einen Blick hinter die Kulissen öffnen. Das bedauern wir sehr!

Dennoch wird das Thema Wasser – besonders im Hinblick auf den Klimawandel und seine Folgen – immer wichtiger. In Sachsen sind wir in einer relativ guten Ausgangslage. Denn nach Nordrhein-Westfalen ist Sachsen das Bundesland mit den meisten Stauanlagen in Deutschland. 23 davon sind Trinkwassertalsperren, die sich hauptsächlich im Erzgebirge befinden. Damit wird aktuell fast die Hälfte des Trinkwasserbedarfes im Freistaat gedeckt.

Einige der sächsischen Trinkwassertalsperren sind bereits heute so miteinander verbunden, das Wasser in bestimmten Größenordnungen je nach Bedarf flexibel verteilt werden kann. Damit ist es besser möglich, in Trockenperioden Engpässe zu vermeiden. Aber auch für die Wasserqualität ist das von großem Vorteil. So kann beispielsweise bei lokalen Starkniederschlägen damit auf Wasser mit der bestmöglichen Qualität zurückgegriffen werden.

Das größte Verbundsystem ist der Talsperrenverbund »Mittleres Erzgebirge – Osterzgebirge« (siehe Übersichtskarte im Anhang). Mit ihm sichert die Landestalsperrenverwaltung die Trinkwasserversorgung für die Ballungszentren Chemnitz und Dresden sowie für deren Umland. Es gibt aber auch kleinere Verbundsysteme. So werden beispielsweise die Talsperren Radeburg I und Radeburg II oder auch die Talsperre Altenberg und der Große Galgenteich jeweils im Verbund betrieben.

In den letzten drei extremen Trockenjahren kam das den Menschen in Sachsen zugute. Während in manchen Regionen Tankwagen bei der örtlichen Wasserversorgung aushelfen mussten, war die Versorgung aus den sächsischen Trinkwassertalsperren jederzeit gewährleistet.

Aber auch bei Hochwasser sind Talsperren oft das Rückgrat der sächsischen Wasserversorgung. So wurde beim Hochwasser 2013 die gesamte Wasserversorgung der Landeshauptstadt Dresden aus dem Verbundsystem der Talsperren Klingenberg/Lehnmühle/Rauschenbach sichergestellt, da die Wasserwerke an der Elbe hochwasserbedingt zeitweise außer Betrieb waren.

Hochwasser und Trockenheit – die letzten Jahre zeigten einmal mehr, dass wir uns auch in Sachsen künftig auf häufigere Wetterextreme einstellen müssen. Für eine stabile Wasserversorgung – egal ob bei Trockenheit oder bei Hochwasser – sind Talsperren und Speicher unverzichtbar und werden nach den aktuellen Klimaprognosen in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen.

Dazu müssen die heute vorhandenen Talsperren und Verbundsysteme weiterentwickelt und an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst werden. An dieser wichtigen Aufgabe arbeitet die Landestalsperrenverwaltung bereits heute.

Hintergrundinformation:

Der Tag des Wassers wird weltweit seit fast drei Jahrzehnten begangen. Er geht auf eine Resolution der Vereinten Nationen zurück und fand am 22.03.1993 das erste Mal statt. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass in vielen Ländern nicht ausreichend Trinkwasser in guter Qualität vorhanden ist. In diesem Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Wert des Wassers“.

Grund genug, sich ein paar Wasserfakten zurück ins Gedächtnis zu rufen: Ohne Wasser würde kein Leben auf der Erde existieren. Rund 70 Prozent der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt – allerdings nur etwa drei Prozent davon als Süßwasser. Und auch davon können wir Menschen nur einen kleinen Teil nutzen. Der Großteil des Süßwassers ist an den Polen und in Hochgebirgen in Gletschern gespeichert.

Der Wasserverbrauch hat sich in den letzten 100 Jahren versechsfacht. In Deutschland liegt er bei rund 120 Litern pro Tag und Person. Jeder Sachse verbraucht dagegen durchschnittlich nur 86 Liter Wasser am Tag.

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