Am 27. März 2021 findet unter dem Motto „Wohnen für Menschen statt für Profite!“ der diesjährige Housing Action Day statt. Die Linke Leipzig ruft dazu auf, sich an den Kundgebungen zu beteiligen. Diese sind für 14:00 Uhr am Neustädter Markt, am Adler und am Connewitzer Kreuz sowie von 11:00-16:00 Uhr in der Karl-Tauchnitz-Straße 17 geplant.
Bei diesem wird auf steigende Mieten und soziale Ungleichheit aufmerksam gemacht. Wir als Linke Leipzig nehmen die Entwicklungen in Leipzig ernst und machen uns für eine soziale Stadt stark. Denn auch bei uns sind die Mieten seit 2011 um über 42,6 Prozent angestiegen.
Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen werden folglich aus der Innenstadt verdrängt und wohnen wird zum Luxus. Es bilden sich homogene Viertel, in denen Menschen Vorurteilen und Stigmatisierungen ausgesetzt sind, was einen Keil in unsere Stadtgesellschaft treibt. Diese sozialräumlichen Disparitäten schlagen sich selbst bei den Jüngsten in unserer Gesellschaft nieder.
Vor allem in den vergleichsweise preisgünstigeren äußeren Leipziger Stadtgebieten ist Kinderarmut weiterhin präsent und im Kontext der Corona-Krise ist mit einem Anstieg dieser zu rechnen (vgl. Integrierte Kinder- und Jugendhilfsplanung der Stadt Leipzig Punkt 4.2 vom 13. November 2020, S. 21). Hier werden die Segregationstendenzen aufgrund der Wohnungsmarktsituation in Verbindung mit den Mietkonditionen klar erkenntlich.
Dazu erklärt der Vorsitzende der Leipziger Linken, Dr. Adam Bednarsky: „Wir kritisieren diese Entwicklungen scharf! Der soziale Wohnungsbau hinkt und die Leipziger/-innen sind gerade durch die anhaltende Pandemie einer Vielfachbelastung ausgesetzt. Aus der kommunalen Bürgerbefragung von 2019 geht hervor, dass Haushalte, die weniger als 1100€ im Monat zur Verfügung haben, im Durchschnitt die Hälfte ihres Einkommens allein für ihre Miete opfern müssen!
Für uns Linke ist Wohnen ein Menschenrecht, das nicht vom Portemonnaie der Leipziger/-innen abhängen darf. Es ist gut zu sehen, dass der rot-rot-grüne Senat in Berlin eine Erhöhung der Mieten für fünf Jahre untersagt („Mietenstopp“) und eine Obergrenze für Mieten („Mietendeckel“) beschlossen hat. Das ist ein tatsächliches Aufatmen für die Menschen in Berlin. Wir wollen dieses Konzept für Leipzig übernehmen und mit einer starken Förderung kommunaler Wohngesellschaften und des sozialen Wohnungsbaus für dauerhaft niedrige Mieten und gutes Wohnen in Leipzig sorgen.“
Juliane Nagel, wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag ergänzt: „Das Land Sachsen ist Schlusslicht in Sachen sozialer Wohnungspolitik. Sachsen ist mit das letzte Land, in dem das Instrument der Mietpreisbremse nicht genutzt wird, trotzdem es im Koalitionsvertrag zwischen CDU, Grünen und SPD vereinbart ist. Auch beim sozialen Wohnungsbau verweigert die Kenia-Koalition Verbesserungen. Es gibt weder ein Zweckentfremdungsverbot noch den verlängerten Kündigungsschutz für Mieter/-innen, deren Wohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt werden. All diese Instrumente können in Leipzig erst zum Zuge kommen, wenn das Land sie zulässt. Wir haben keine Zeit mehr.
Der Druck auf dem Leipziger Wohnungsmarkt ist groß, insbesondere beim Neubau explodieren die Mieten. Durch Modernisierung werden Mieter/-innen verdrängt und funktionierende Hausgemeinschaften auseinandergerissen. Dies zeigt unter anderem das aktuelle Beispiel des Komplexes der Kantstraße 55 – 63B, wo 40 Erwachsene und Kinder derzeit heraussaniert zu werden drohen. Wir brauchen dringend eine Trendwende, die Mieterinnen und Mieter in unserer Stadt müssen vor den Machenschaften profitorientierten Investor/-innen geschützt werden.“
Mehr Infos hier: https://leipzigfueralle.de
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